BERN. Eine Mehrzahl der Schweizer hat am Sonntag für eine erleichterte Einbürgerung junger Ausländer der dritten Generation gestimmt. Sie folgten damit einem Vorschlag der Regierung. „Die Schweiz ist ihre Heimat, sie sind hier zu Hause“, sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga (Sozialdemokraten).
Neben 60,4 Prozent der Wähler sagten auch 19 von 26 Kantonen „Ja“ zu der Initiative. Die Schweizerische Volkspartei (SVP), die gegen den Volksentscheid mobil gemacht hatte, nahm die Entscheidung „zur Kenntnis“. Eine Mehrzahl der Schweizer habe „den Versprechungen Glauben geschenkt, wonach die sogenannte dritte Generation immer gut integriert ist und es keine Kontrollen mehr auf Gemeindeebene mehr braucht“.
Betroffene müssen bestimmte Kriterien erfüllen
Die SVP hat dagegen große Zweifel und verweist auf die jüngsten islamistischen Terroranschläge in Europa. SVP-Nationalrat Andreas Glarner, zuständig für Asyl- und Ausländerpolitik, fordert, „daß Personen, die sich künftig einbürgern lassen wollen, den Paß ihres Herkunftslandes aufzugeben haben“.
In Zukunft werden Bundesbehörden und nicht mehr Kantone und Gemeinden die jungen Ausländer einbürgern. Betroffene dürfen nicht älter als 25 Jahre alt und müssen in der Schweiz geboren sein. Ein Großelternteil muß in dem Land zudem ein Aufenthaltsrecht erworben haben oder hier geboren worden sein. Zudem müssen Aspiranten einer Landessprache mächtig sein und Rechtsordnung sowie Verfassung respektieren. (ls)