WIEN. Der Anteil von Schülern in Österreich, die eine andere Umgangssprache sprechen als Deutsch, ist auf knapp 24 Prozent gestiegen. Das sind rund acht Prozentpunkte mehr als vor zehn Jahren, zeigt eine Auswertung von Daten des österreichischen Statistikamtes durch die „Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen“ zum Tag der Muttersprache am Dienstag.
Rund 263.000 von etwa 1.125.000 Schülern gaben im Schuljahr 2015/16 an, nicht Deutsch als Umgangssprache zu sprechen, was 23,8 Prozent entspricht. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil bei 15,6 Prozent. Die am meisten gesprochenen Sprachen außer Deutsch sind demnach Türkisch sowie Bosnisch, Kroatisch und Serbisch.
Die meisten Kinder mit nichtdeutscher Umgangssprache besuchen Schulen in Wien. Dort liegt ihr Anteil bei 49,7 Prozent. Es folgen Vorarlberg mit 24,7 Prozent und Salzburg mit 20,5 Prozent. Am wenigsten Kinder mit nichtdeutscher Umgangssprache leben in Kärnten (13,3 Prozent), der Steiermark (14,8 Prozent) sowie Niederösterreich und dem Burgenland (beide 15,3 Prozent).
60 Prozent der Kita-Besucher in Wien mit nichtdeutscher Umgangssprache
Etwas höher ist der Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Umgangssprache in Kitas. Dieser liegt in Wien bei 58,9 Prozent, in Vorarlberg bei 29 Prozent und in Oberösterreich bei 24,8 Prozent. In ganz Österreich pflegt im Schnitt fast jedes dritte Kind (30,6 Prozent) in einer Kita eine nichtdeutsche Umgangssprache.
Nach Schultypen sortiert ist der Anteil von Kindern mit anderer Umgangssprache an Sonderschulen am höchsten (33,2 Prozent). Hierzu zählen auch Schüler, die an regulären Schulen mit Sonderschul-Lehrplan unterrichtet werden. Dahinter folgen Polytechnische Schulen (32,3 Prozent) und Neue Mittelschulen (29,7 Prozent). (ls)