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Libanonbesuch: Le Pen sagt nein zum Kopftuch

Libanonbesuch: Le Pen sagt nein zum Kopftuch

Libanonbesuch: Le Pen sagt nein zum Kopftuch

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Le Pens geplatzter Besuch beim Großmufti des Libanon: Nein zum Kopftuch Foto: picture alliance/abaca
Libanonbesuch
 

Le Pen sagt nein zum Kopftuch

Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen (Front National) hat sich geweigert, bei einem Treffen mit dem Großmufti des Libanon einen Schleier zu tragen. Ein Kopftuch, das ihr ein Mitarbeiter des Scheichs reichte, lehnte sie ab.
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BEIRUT. Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen (Front National) hat sich geweigert, bei einem Treffen mit dem Großmufti des Libanon einen Schleier zu tragen. Die Begegnung mit dem höchsten sunnitischen Würdenträger des Landes, Sheikh Abdel-Latif Derian, stand für Dienstag morgen in Beirut auf dem Programm. Ein Kopftuch, das ihr ein Mitarbeiter des Scheichs reichte, lehnte sie ab.

Die Front-National-Chefin berief sich laut einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA darauf, sie habe 2015 bei einem Treffen mit dem Imam der Kairoer Al-Azhar-Moschee, Ahmed al-Tayeb, ebenfalls keine Kopfbedeckung getragen. Nachdem das Büro des Scheichs auf das Tragen des Hidschab bestand, ging sie zurück zu ihrem Auto und sagte das Treffen ab. „Sie können dem Großmufti meinen Respekt übermitteln, aber verhüllen werde ich mich nicht“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters die 48jährige.

Mufti beklagt „unangemessenes Verhalten“ Le Pens

In einer Stellungnahme teilte das Büro des Mufti mit, der Scheich bedauere Le Pens „unangemessenes Verhalten“. Le Pen befindet sich derzeit auf Besuch in dem konfessionell gespaltenen Land. Am Montag traf sie bereits mit dem christlichen Staatspräsidenten Michel Aoun und dem sunnitischen Ministerpräsidenten Saad Hariri zusammen. Dabei kündigte sie an, nach einem möglichen Sieg bei der Präsidentschaftswahl wieder Beziehungen zum syrischen Präsidenten Baschar al-Assad aufzunehmen. Nur dieser könne eine Machtübernahme des Islamischen Staates in Syrien verhindern.

Derweil konnte Le Pen laut einer neuen Umfrage ihren Vorsprung auf ihre Konkurrenten für die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 23. April weiter ausbauen. Le Pen käme auf 27 Prozent der Stimmen. Der Sozialist Emmanuel Macron und der gegen Korruptionsvorwürfe kämpfende Konservative François Fillon würden jeweils 20 Prozent auf sich vereinigen können.

In der zweiten Runde würde Le Pen demnach aber Macron mit 42 zu 58 Prozent und Fillon mit 44 zu 56 Prozent unterliegen. Gegenüber Macron ist dies jedoch eine Verbesserung im Vergleich zur Vorwoche, als sie auf 36 bis 37 Prozent und Macron auf 63 bis 64 Prozent gekommen wäre. (tb)

Le Pens geplatzter Besuch beim Großmufti des Libanon: Nein zum Kopftuch Foto: picture alliance/abaca
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