SITTEN. Das Amt für Gleichstellung und Familie im Kanton Wallis plant IT-Kurse für ein feminineres Wikipedia. Derzeit würde dort nur jede sechste Biographie von einer Frau handeln, berichtet die Online-Ausgabe von 20 Min. Auch seien rund achtzig Prozent der Wikipedia-Autoren Männer. Spezielle Kurse für Wikipedia richten sich daher an Frauen, damit diese bekannten weiblichen Personen helfen, „aus dem Schatten zu treten“.
„Es ist ein bekanntes Problem, daß Frauen in vielen Lebensbereichen zuwenig sichtbar sind“, lobt die Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich, Helena Trachsel. Sie prüfe derzeit, im nächsten Jahr ebensolche Kurse anzubieten. Frauen seien in den neuen Sozialen Medien unterrepräsentiert, was sich auch in der Darstellung im Netz auswirke.
Kritik kam dagegen von der SVP. Es sei jedem privat unbenommen, sich hier zu engagieren, sagte SVP-Nationalrat Claudio Zanetti. Allerdings könne es nicht staatliche Aufgabe sein, derartiges zu fördern. Frauen im Internet seien „in keinster Weise diskriminiert“. Dies zeige also, „daß den Gleichstellungsbüros die Arbeit ausgeht“. Er persönlich lese gerne Biograpien über spannende Frauenfiguren. Als Beispiel nannte er Elena Ceausescu oder Jiang Qing, die letzte Ehefrau von Mao Tse-tung. (FA)