LONDON. Die britische Regierung will den Begriff „schwangere Frauen“ bei den Vereinten Nationen durch „schwangere Menschen“ ersetzen lassen. Damit sollen nach Auskunft des Außenministeriums die Rechte von Transgender-Schwangeren stärker berücksichtigt werden, berichtet die Times.
Der Änderungsvorschlag bezieht sich auf eine Menschenrechtsvereinbarung der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1976. Diese schreibt den Schutz „schwangerer Frauen“ vor, darunter etwa das Verbot der Todesstrafe. Im Vereinigten Königreich sind bisher zwei Fälle von Transgender-Schwangerschaften bekannt geworden.
Kritik von Feministinnen
Kritik an dem Vorstoß aus dem Ministerium von Boris Johnson kommt von Feministinnen. Erneut versuche die Regierung Frauen „unerwähnbar“ zu machen, monierte die feministische Schriftstellerin Sarah Ditum. „Uns zu zwingen, jeden Verweis auf unser Geschlecht abzuschrubben aus Furcht, intolerant genannt zu werden, ist eine Beleidigung.“
Unterdessen zieht das Nationale Statistikamt laut Medienberichten in Erwägung zieht, ab dem nächsten Zensus 2021 den Briten freizustellen, welchem Geschlecht sie sich zuordnen, „zum Wohle von Intersexuellen und solchen, die sich keinem Geschlecht zuordnen können“.
Bereits Anfang des Monats sorgte die Nachricht, daß die Gesundheitsbehörde NHS ab 2019 alle Hausärzte im Land verpflichtet, Patienten ab dem Alter von 16 Jahren nach ihrer sexuellen Orientierung zu fragen, auf der Insel für Diskussionen. Kritiker bemängeln, die Maßnahme würde Ärzten wertvolle Zeit stehlen und möglicherweise die Privatsphäre von Patienten verletzen. (tb)