LINZ. Der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz will keine Parteimitglieder auf seiner Liste für die Nationalratswahl am 15. Oktober zulassen. Nach Informationen der Zeitung Standard unter Berufung auf das Umfeld von Kurz soll der 30jährige der einzige Kandidat auf der Bundesliste mit Parteibuch werden. Auch bei der Finanzierung des Wahlkampfs plant Kurz, neue Wege zu gehen. Laut dem Bericht schwebt ihm ein rein spendenfinanzierter Wahlkampf ohne finanzielle Unterstützung der Partei vor.
Am vergangenen Samstag wählten die Delegierten des ÖVP-Parteitags in Linz den derzeitigen Außenminister mit 98,7 Prozent zum neuen Vorsitzenden. Zugleich beschloß die Partei eine Änderung ihrer Statuten, die Kurz ab sofort eine fast unumschränkte Machtfülle gewähren. Unter anderem darf der Vorsitzende mit einer eigenen Liste kandidieren, die von der Partei unterstützt wird.
Die Zusammenstellung der Liste fällt in seine Kompetenz. Bei Listen für Landtagswahlen räumten die Delegierten Kurz ein Vetorecht ein. Über die Auswahl künftiger Bundesminister sowie der Generalsekretäre und Geschäftsführer entscheidet der Parteichef ebenso allein wie über die inhaltliche Positionierung im Wahlkampf. (tb)