Die Terrorwelle von Brüssel erschüttert Europa. Bisherige Schreckensbilanz: Mehr als 30 Tote und über einhundert Verletzte. Der Belgier Rob Verreycken war am Flughafen als die erste Bombe explodierte. Für die JUNGE FREIHEIT hat der Mitarbeiter im EU-Parlament seine Eindrücke aufgeschrieben.
Ich war ungefähr 100 Meter vom Eingang des Flughafens entfernt, als ich eine riesige Explosion hörte und mir eine Staubwolke entgegenkam. Jedem war sofort klar, daß es sich um einen Terrorangriff handelte. Leute fingen an zu schreien und wegzurennen. Wir haben uns erst einmal versteckt und abgewartet.
Dann kamen die ersten Menschen aus der Eingangshalle, sie standen unter Schock und waren blutig. Ich sprach mit einem Mann, der mir sagte: „Ich sah Menschen auf der Erde liegen, die Beine und andere Körperteile verloren haben. Es war schrecklich – ich werde das nie vergessen.“ Dann sprach ich mit einem Afrikaner, der nach Kingshasa fliegen wollte.
Er erzählte mir: „Ich stand in der Eingangshalle und sah Menschen sprichwörtlich durch die Gegend fliegen. Ich habe nur überlebt, weil ich mich hinter einer kleinen Mauer versteckt habe.“ Es war das totale Chaos. Wir standen dann mit Tausenden Leuten außerhalb des Flughafens, mit Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr, überall waren Sirenen zu hören.