BARI. Der Dompfarrer des italienischen Bari, Don Franco Lanzolla, hat am Montag gemeinsam mit rund 2.000 Moslems das islamische Opferfest gefeiert. „Wir sind alle Gläubige, jeder hat eben seinen Weg gewählt: das Evangelium oder den Koran“, sagte der Geistliche. Das Fest fand in einer Halle auf dem Messegelände von Bari statt, berichtete die italienische Tageszeitung La Repubblica.
An dem Gebet nahmen auch der Direktor der Cartias der Diözese, Don Vito Piccinonna, sowie der zuständige Kulturstadtrat, Silvio Maselli, teil. „Wir sind ein Gesicht, eine Rasse und das gleiche Meer“, gratulierte Maselli zur Feier. Geleitet wurde sie vom Präsidenten der Gemeinschaft der Moslems in Italien, Sharif Lorenzini.
Eröffnungssure in Kirche rezitiert
Lorenzini war bereits Ende Juli in die Schlagzeilen geraten, als er zu einem katholischen Gottesdienst eingeladen worden war und dabei die Eröffnungssure des Koran rezitiert hatte. In der Sure wird unterschieden zwischen denen, denen Allah „Gnade erwiesen hat“ und denen, die seinem „Zorn verfallen sind und irregehen“. Der Gottesdienst hatte anläßlich des Ende Juli von zwei Islamisten ermordeten französischen Priesters Abbé Jacques Hamel stattgefunden.
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Im Vorfeld der Veranstaltung war Kritik laut geworden, da beim Opferfest Lämmer geschlachtet werden. Zunächst hatte die Stadtverwaltung dafür die zentral gelegene „Arena della Vittoria“ vorgeschlagen. Die Veranstaltung mußte nach Protesten der Anwohner auf das Messegelände verschoben werden.
Beim islamischen Opferfest wird des Propheten Abraham gedacht, der laut islamischen Glauben bereit war, seinen Sohn Isaak Allah zu opfern. Dieser hinderte ihn daran, woraufhin Abraham und Ismael ein Lamm opferten. (ls)