BUKAREST. Rumänien will noch in diesem Jahr dem Schengen-Raum beitreten. Staatspräsident Klaus Johannis sagte, er werde sich „sehr dafür einsetzen“. Der konservative deutschstämmige Politiker war im November von den Rumänen überraschend zum Staatsoberhaupt gewählt worden. Das Land wartet seit 2011 auf einen Beitritt zum Schengen-Raum.
Damit würden auch alle Paß- und Grenzkontrollen für Personen entfallen, die aus Rumänien in andere EU-Länder einreisen wollen. Das Land gilt laut Innenministerium als eine Hochburg der organisierten Kriminalität. Von dort aus agieren auch zahlreiche Einbrecherbanden in Deutschland, die zum Teil Minderjährige in die Bundesrepublik schleusen, um hier Verbrechen zu begehen.
Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach zeigte sich dem Vorstoß gegenüber skeptisch. Zwar seien mit dem Amtsantritt von Johannis viele Hoffnungen geknüpft, dennoch habe sich die politische Situation in Rumänien nicht grundlegend geändert. „Deshalb bleibt es die Aufgabe Rumäniens, die Beitrittsfähigkeit herzustellen.“ (ho)