BUDAPEST. Für Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán sind Konflikte mit den USA künftig unvermeidlich. „Wir müssen uns daran gewöhnen, daß die Interessen Ungarns und der USA nicht immer übereinstimmen“, sagte der rechtskonservative Politiker in einer Rede vor den Botschaftern Ungarns nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa. Dies gelte auch für andere Länder wie etwa Deutschland.
„Eine eigenständige Außenpolitik zu verfolgen, ist oft unangenehm, aber mit dieser Tatsache müssen Sie sich anfreunden.“ Es gebe Angelegenheiten, in denen die Diplomaten eine andere Linie vertreten müßten als ihr jeweiliges Gastland. Zugleich verteidigte er einen Besuch von Rußlands Präsident Wladimir Putin im Februar: „Wir sind kein Feind Rußlands.“ Orbán hatte die Sanktionen gegen Moskau in den vergangenen Monaten kritisiert und offengelassen, ob er einer weiteren Verschärfung zustimmen würde.
Zudem brachte er eine Beteiligung Ungarns im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ ins Spiel. Möglich sei etwa, daß ein Kontingent zur Unterstützung in den Irak gesendet werde. „Ungarn ist Teil der westlichen Integration“, betonte Orbán. (ho)