WASHINGTON. Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, ihre Patriot-Raketen aus der Türkei abzuziehen. Der Einsatz der Luftabwehrsysteme werde nicht über Oktober hinaus verlängert, teilten die US-Streitkräfte mit. Bereits am Wochenende hatte die Bundesregierung beschlossen, den Bundeswehreinsatz im Süden des Landes zu beenden.
Begründet wird der Truppenabzug mit der nun nicht mehr gegebenen Gefahr von Luftschlägen durch die syrischen Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad, heißt es aus Washington und Berlin. Zuletzt hatte die Kritik an der türkischen Syrien-Politik zugenommen. Die Regierung in Ankara ließ sowohl kurdische wie auch Truppen des Islamischen Staates (IS) angreifen.
Unterdessen stärkte die russische Regierung Assad erneut den Rücken. Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete einen Rücktritt des Präsidenten als Voraussetzung für neue Friedensgespräche für unannehmbar. „Wenn man sich aus der Sicht einiger unserer Partner unbedingt im voraus darauf einigen muß, daß der Präsident am Ende der Übergangsperiode seinen Posten aufgibt, so ist diese Position für Rußland unannehmbar“, sagte Lawrow am Montag. In den vergangenen Monaten war es dem IS gelungen, weite Teile des Landes zu erobern. Neben den Kurden sind die syrischen Regierungstruppen die einzigen ernstzunehmenden Gegner der Terrorgruppe. (ho)