ST. PÖLTEN. Das Landgericht im niederösterreichischen St. Pölten hat einen 14 Jahre alten Türken wegen eines geplanten Bombenanschlages und Kontakten zum Islamischen Staat (IS) für schuldig befunden. Der Jugendliche wurde zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt, von denen er mindestens acht Monate absitzen muß.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Eröffnungsvortrag betont, der Angeklagte habe weder Reue noch Schuldbewußtsein gezeigt. Sie beantragte drei Tage zur Prüfung des Urteils. Somit ist es noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung hatte behauptet, ihr Mandant sei im Internet auf IS-Propaganda gestoßen und der einseitigen Darstellung erlegen, berichtet Die Presse. Der Verteidiger hat auf Rechtsmittel gegen das Urteil verzichtet. Aus Rücksicht auf das Alter seines Mandanten fand der Prozeß unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt.
Die Anklagebehörde hatte dem Verurteilten vorgeworfen, im Herbst 2014 den persönlichen Kontakt zu IS und Al-Qaida gesucht zu haben, um sich dem bewaffneten Kampf in Syrien anzuschließen. Außerdem habe er einen Bombenanschlag auf den Wiener Westbahnhof geplant und sich zu diesem Zweck eine Anleitung zum Bombenbau aus dem Internet heruntergeladen. Ferner soll er versucht haben, einen Freund für den Dschihad zu gewinnen. (cop)