KIEW. Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über mehrere Städte an der Grenze zu Rußland verloren. „Gestern gingen die Stadt Nowoasowsk sowie eine Reihe von Ortschaften unter die Kontrolle russischer Militärs“, teilte der nationale Sicherheitsrat in Kiew am Donnerstag mit.
Russische Medien berichten dagegen von Erfolgen der Separatisten. Diese hätten mehrere Ortschaften um die Rebellenhochburg Lugansk erobert, berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti. Zugleich gestanden die Separatisten indirekt ein, daß auch russische Soldaten unter ihren Kämpfern seien. „Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, daß es unter uns viele Russen gibt, ohne deren Hilfe wir es sehr schwer hätten“, betonte Separatistenführer Alexander Sachartschenko.
Zehn gefangengenommene Fallschirmjäger
Die Vereinigten Staaten warfen der Regierung in Moskau vor, die Gegenoffensive „zu lenken“. Außenamtssprecherin Jen Psaki warf Moskau vor, nicht die Wahrheit sagen zu wollen, selbst nachdem russische Soldaten 48 Kilometer tief in der Ukraine entdeckt worden seien.
Die Regierung in Kiew hatte Anfang der Woche zehn russische Fallschirmjäger in der Nähe der umkämpften Region Donezk festgesetzt. Rußland bestätigte die Verhaftungen, sprach allerdings von einem Versehen. Die Soldaten hätten sich verirrt, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Die ukrainischen Behörden hatten die Gefangenen vor laufenden Kameras verhört und die Videos danach ins Internet gestellt. (ho)