BERLIN. Amerikanische Geheimdienste haben bislang keine Belege dafür, daß Rußland an dem mutmaßlichen Abschuß eines Passagierflugzeugs über der Ostukraine beteiligt ist. Laut amerikanischen Medienberichten hätten die Geheimdienste mitgeteilt, daß die Maschine der Malaysia Airlines nach ihren bisherigen Erkenntnissen zwar von einer Boden-Luft-Rakete aus dem von Separatisten kontrollierten Gebiet abgeschossen wurde, eine direkte russische Beteiligung an der Tat lasse sich derzeit aber nicht bestätigen.
Die Vereinigten Staaten untersuchten jedoch weiterhin, ob es eine „direkte Verbindung“ zu Rußland gebe, sagte der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes gegenüber CNN. Allerdings trage Rußland eine Mitschuld an dem Unglück vom vergangenen Donnerstag, da es die Separatisten mit Waffen versorge und sie ausbilde. Zudem habe der Kreml die instabile Lage in der Ukraine mitversursacht.
Obama hatte Rußland Mitschuld gegeben
Nach dem Absturz der Maschine hatten sowohl Präsident Barack Obama als auch Außenminister John Kerry Rußland für den Abschuß der Boing 777 mit 298 Menschen an Bord mit verantwortlich gemacht. Angeblich verfüge Amerika über Sattelitenbeweise, daß das Flugzeug durch eine Boden-Luft-Rakete russischen Typs von den Separatisten abgeschossen worden sei und Rußland dafür eine direkte Mitschuld trage.
Das russische Militär hatte dagegen am Montag verschiedene Auswertungen und Radardaten präsentiert, wonach ein ukrainischer Kampfjet sich der Passagiermaschine kurz vor deren Absturz bis auf drei Kilometer genähert haben soll. Die geforderte Aufklärung hierüber ließ die ukrainische Regierung unbeantwortet. (krk)