PARIS. Der Front National (FN) hat bei den Kommunalwahlen in Frankreich teils erhebliche Zugewinne erzielt. Im nordfranzösischen Hénin-Beaumont, einer Stadt mir rund 27.000 Einwohnern, wird die Partei künftig den Bürgermeister stellen. Der dortige FN-Bewerber erhielt bereits im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit. In sechs weiteren Städten haben FN-Kandidaten die erste Runde gewonnen.
Auch in größeren Städten wie Straßburg, Marseille und Mühlhausen schaffte es der Front National in die Stichwahl. An dieser nehmen alle Kandidaten teil, die im ersten Wahlgang mehr als zehn Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnten. Eine Schlappe mußten dagegen die regierenden Sozialisten von Präsident François Hollande hinnehmen.
Sozialistin Hidalgo ist in Paris Favoritin
Selbst in Paris schaffte es die hochfavorisierte Kandidatin Anne Hidalgo nicht, die erste Runde zu gewinnen und mußte sich der UMP-Bewerberin Nathalie Kosciusko-Morizet knapp geschlagen geben. Dennoch gehen Beobachter von einem Erfolg der Sozialistin bei der Stichwahl am kommenden Sonntag aus.
UMP-Chef Jean-François Copé rief unterdessen die Wähler, die in der ersten Runde für den Front National gestimmt haben, „um ihre Wut deutlich zu machen“, dazu auf, in der Stichwahl die UMP zu wählen. „Die Voraussetzungen für einen großen Sieg“ seien gegeben, sagte Copé. (tb)