WIEN. Der Islam stellt in der österreichischen Hauptstadt die zweitgrößte Religionsgruppe. Bereits mehr als jeder zehnte Bewohner Wiens ist Moslem. Das geht aus einer Studie des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse in Laxenburg hervor, aus welcher der Standard zitiert. Demnach stieg der Anteil der Moslems in Wien von 0,4 Prozent im Jahr 1971 auf 11,6 Prozent im Jahr 2011. Das entspricht einer Verdreißigfachung innerhalb von vier Jahrzehnten.
Im gleichen Zeitraum halbierte sich die Zahl der Christen unter den Wienern. Der Anteil der Katholiken schrumpfte von 78,6 Prozent um die Hälfte auf 41,3 Prozent. Die Zahl der Protestanten sank von 7,8 Prozent auf 4,2 Prozent. Nur die Gruppe der Orthodoxen wuchs von 1,1 Prozent auf 8,4 Prozent. Damit leben doppelt soviele orthodoxe wie evangelische Christen in Wien. Andere Religionen liegen weiterhin unverändert unter einem Prozent.
Gleichfalls deutlich angestiegen ist die Zahl der Wiener ohne religiöses Bekenntnis. Sie verdreifachte sich auf 31,6 Prozent. Für die starke Umschichtung innerhalb von vierzig Jahren machten die Forscher vor allem starke Wanderungsbewegungen verantwortlich. Im Jahr 2011 war bereits ein Drittel der Wiener im Ausland geboren. (FA)