KLAGENFURT. SPÖ und Grüne haben ein Verbot des jährlichen Heimkehrertreffens der Ulrichsberggemeinschaft in Kärnten gefordert. Mit diesem soll an die Opfer der beiden Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes erinnert werden. Am vergangenen Wochenende nahmen etwa 400 Gäste an dem Treffen teil.
„Es ist für mich nicht nachvollziehbar, daß in Österreich noch immer Veranstaltungen mit öffentlichen Geldern subventioniert werden, bei denen ehemalige SS-Mitglieder auftreten“, empörte sich die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr. Es sei höchste Zeit, einen Schlußstrich unter diese Feier zu ziehen, bei der angeblich „alte und Neonazis sich und ihr ewig-gestriges Gedankengut öffentlich zur Schau“ stellten.
Polizei sieht keine Verbotsgründe
Die SPÖ warf der Ulrichsberggemeinschaft zudem vor, einen Festredner eingeladen haben, der mit einem ungenannten Holocaustleugner befreundet sei. Ähnlich äußerten sich die Grünen bereits im Vorfeld der Veranstaltung: „Es besteht ausreichender Verdacht, daß es bei diesen Feierlichkeiten, wie in der Vergangenheit, zu NS- Wiederbetätigung kommen wird.“
Der Vorsitzende der Gemeinschaft, Hermann Kandussi, zeigte sich unbeeindruckt von der Kritik. Mit Blick auf die Veteranen der Waffen-SS sagte er: „Das waren Soldaten wie alle anderen auch.“ Auch die Polizei teilte mit, es gäbe keinen Grund für ein Verbot der Veranstaltung. (ho)