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Iranisches Atomprogramm: Irankonflikt: Israel setzt auf Deeskalation

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Iranisches Atomprogramm: Irankonflikt: Israel setzt auf Deeskalation

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Iranisches Atomprogramm
 

Irankonflikt: Israel setzt auf Deeskalation

Im Konflikt mit dem Iran hat Israel ein Zeichen der Entspannung gesetzt. Der Iran strebe gegenwärtig nicht nach einer Atombombe, sagte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak.
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Iranischer Schwerwasserreaktor in Arak Foto: wikimedia/Nanking2012 mit CC-Lizenz https://bit.ly/7w8Qxp

LONDON. Im Konflikt mit dem Iran hat Israel ein Zeichen der Entspannung gesetzt. Der Iran strebe gegenwärtig nicht nach einer Atombombe, sagte Verteidigungsminister Ehud Barak in einem Interview mit dem Daily Telegraph. Das Land habe in diesem Jahr mehr als ein Drittel seines hoch angereicherten Urans für zivile Zwecke genutzt. Dies zeige sich in der Umwandlung des Urans in Metallplaten, die Iran für seinen zivilen Forschungsreaktor anstatt für sein Atomprogramm verwendet. Dadurch hätte die islamische Republik „den Moment der Wahrheit um acht bis zehn Monate nach hinten verschoben“.

Den Grund für die Aussetzung sieht Barak in der israelisch-amerikanischen Abschreckungspolitik: „Die öffentliche Debatte über eine mögliche israelische oder amerikanische Operation hielt sie bisher davon ab nach der Atombombe zu greifen.“ Dies ändere jedoch nichts an der grundsätzlichen Gefahr, die vom Iran weiterhin ausgehe. Im Jahr 2013 sähe man sich erneut vor die Entscheidung gestellt das Land anzugreifen.

Netanyahu geht auf Araber zu

Ebenfalls am Dienstag stellte Israels Premierminister Benjamin Netanyahu in einem Interview mit dem Magazin Paris Match klar, ein israelischer Angriff auf den Iran würde die regionalen Spannungen im Nahen Osten nicht verschärfen. „Fünf Minuten danach würde sich, entgegen dem was Skeptiker sagen, ein Gefühl der Erleichterung in der Region breitmachen“, sagte er. Auch wies er auf die Bedrohung hin, die vom Iran für die arabischen Staaten ausginge. „Iran ist nicht beliebt in der arabischen Welt und einige Regierungen in der Region wie auch deren Bürger haben verstanden, daß ein nuklear bewaffneter Iran auch für sie gefährlich wäre und nicht nur für Israel.“

Wahlkampf in Israel

Die Äußerungen beider Politiker bekommen durch die innenpolitische Situation in Israel neues Gewicht. Nach der Auflösung des Parlaments finden am 22. Januar 2013 Neuwahlen statt. Bei diesen tritt Netanyahus Likud-Partei erstmals gemeinsam auf einer Liste mit der Partei seines Außenministers Avigdor Lieberman („Israel unser Haus“) an.

Jüngsten Umfragen zufolge muß die Liste mit einem deutlichen Stimmenrückgang rechnen. Ehud Barak kämpft derweil um sein politisches Überleben. Der frühere Politiker der Arbeitspartei liegt mit seiner neugegründeten Partei „Atzmaut“ („Unabhängigkeit“) derzeit in fast allen Umfragen unter der Zwei-Prozent-Hürde. (tb)

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