PARIS. Der Front National (FN) hat sein Ergebnis in der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen deutlich steigern können und ist mit 13,7 zur drittstärksten Kraft im Land aufgestiegen. Konservative und Sozialisten kamen auf jeweils 34,4 Prozent. Aufgrund des Mehrheitswahlrechtes kann der FN in den Stichwahlen jedoch nur mit drei der knapp 600 Sitze rechnen.
Das linke Lager aus Sozialisten, Linksradikalen, Grünen und regionalen Parteien können laut Prognosen von France Info für den zweiten Wahlgang auf eine absolute Mehrheit hoffen. Sie kommen derzeit auf 310 bis 356 Sitze. Die Konservativen erhalten dagegen nur 224 bis 261 Mandate. Eine endgültige Entscheidung fällt am kommenden Wochenende bei den Stichwahlen. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 57 Prozent einen neuen Tiefststand.
Zu einem aufsehenerregenden Duell war es im elften Wahlkreis im Departement Pas-de-Calais gekommen. Hier forderte der Vorsitzende der Linksfront, Jean-Luc Mélenchon, die FN-Chefin Marine Le Pen heraus, um, wie er betonte, ihre Erfolgsserie zu stoppen. Le Pen konnte sich jedoch gegen den Linksradikalen durchsetzen und erhielt mehr als 42 Prozent der Stimmen. Mélenchon mußte sich mit 18 Prozent begnügen. (ho)