LONDON. Ecuadors Präsident Rafael Correa hat das Gerücht dementiert, er habe bereits entschieden, Julian Assange in seinem Land Asyl zu gewähren. Zuvor hatte der britische Guardian unter Berufung auf ecuadorianische Regierungskreise berichtet, der südamerikanische Staat sei zur Aufnahme des Australiers bereit. Damit setzt sich die Hängepartei fort. Assange ist vor acht Wochen in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen.
Der Wikileaksgründer wollte damit seiner Auslieferung nach Schweden zuvorkommen. Am Montag hatte Correa im staatlichen Rundfunk seines Landes verkündet, er werde die Entscheidung über den Asylantrag noch in dieser Woche treffen. Sein Dementi kam daher sehr überraschend.
Assange hält sich seit acht Wochen in der Londoner Botschaft auf. Er war dorthin geflohen, weil England ihn nach Schweden ausliefern will. Dort droht ihm eine Anklage wegen sexueller Nötigung. Möglicherweise würden die Schweden den Australier aber auch an die USA ausliefern, wo ihm die Todesstrafe wegen Spionage droht.
Selbst wenn Assange Asyl in Equador erhielte, ist nicht klar, wie er dorthin käme. Momentan droht ihm die Verhaftung, sobald er die Botschaft des Landes verläßt. (rg)