WIEN. In Österreich wird künftig nicht mehr an jeder Schule katholischer Religionsunterricht angeboten. Grund dafür ist der demographische Rückgang des einheimischen Bevölkerungsteils.
So sind beispielsweise an der Wiener Volksschule Brigittenau nur noch zwei von zweihundert Schülern römisch-katholisch. Um einen staatlich bezahlten Religionslehrer einzustellen, wären jedoch mindestens drei Schüler notwendig.
Katholiken werden von Moslems verdrängt
Man beobachte die Entwicklung entspannt, meinte die Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien, Christine Mann. „Das ist keine Frage von Gut oder Böse. Das hat einfach damit zu tun, daß Österreicher sich entscheiden, gar kein Kind oder maximal eines zu bekommen, und Menschen aus anderen Kulturen eben mehrere“, sagte sie der Kronenzeitung.
Von den mehr als 200.000 Schülern Wiens sind inzwischen weniger als die Hälfte römisch-katholischen Glaubens. Die zweitgrößte Gruppe mit 35.000 Schülern stellen mittlerweile Kinder aus muslimischen Familien. Daneben gibt es noch 15.000 serbisch-orthodoxe und 7.500 evangelische Schüler. (FA)