BERLIN/ANKARA. Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth (CDU) wird Chefkoordinatorin für den Aufbau der deutsch-türkischen Universität (DTU) in Istanbul. Für die Umsetzung des Projekts sind vom Bundesministerium für Bildung und Forschung knapp 40 Millionen Euro an Zuschüssen vorgesehen.
Die türkische Seite wird Gelände und Infrastruktur zur Verfügung stellen sowie die laufenden Kosten tragen. Rita Süßmuth soll das Präsidium der Universität für die Dauer von drei Jahren leiten.
Deutschland leistet umfassenden Beitrag
Die Initiative auf Gründung der DTU geht auf eine Vereinbarung zwischen der Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), dem damaligen Außenminister Frank Steinmeier (SPD) und seinem türkischen Amtskollegen Ali Babacan zurück, die im Mai 2008 zwischen beiden Seiten unterzeichnet wurde.
Vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wurde daraufhin ein Konsortium gegründet, dem aktuell 27 Hochschulen angehören. Die deutschen Universitäten haben sich verpflichtet, Dozenten zu entsenden, Zuschüsse zu den vor Ort üblichen Gehältern zu leisten sowie Stipendien bereitzustellen.
Vorsitzende der Zuwanderungskommission
Etwa 5.000 Studenten sollen der Istanbuler Universität angehören, der Schwerpunkt der Ausbildung soll auf den Ingenieurswissenschaften liegen. „Wir sind guter Dinge, daß beim Besuch der Bundeskanzlerin Ende März in Ankara der endgültige Startschuß gegeben wird“, sagte Süßmuth über das Projekt.
Die ehemalige Bundestagspräsidentin tritt seit längerem besonders als Fürsprecherin der Einwanderer in Deutschland hervor. So wurde sie im Jahr 2000 vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Vorsitzenden der Zuwanderungskommission ernannt. Bis heute steht sie dem Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration als Präsidentin vor. (hel)