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Israelischer Journalistin droht lebenslange Haft

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Die Journalistin Anat Kamm soll während ihres Militärdienstes brisantes Material gesammelt haben Foto: Wikipedia/Anat_Kam

TEL AVIV. Einer israelischen Journalistin droht eine lebenslange Haftstrafe, weil sie die liberale Tageszeitung Haaretz mit Informationen über illegale Tötungen des israelischen Militärs versorgt haben soll. Die heute 23 Jahre alte Anat Kamm soll sich während ihres Grundwehrdienstes 2005 entsprechendes Material angeeignet und weitergeleitet haben.

Hintergrund ist eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Israels, nach der es dem Militär nur in Ausnahmefällen erlaubt ist, Palästinenser, die als gefährlich eingestufte werden, gezielt zu töten. Nach einem Bericht des Journalisten Uri Blau in der Haaretz hat sich das Militär allerdings nicht an diese strenge Regelung gehalten.

Seit Dezember unter Hausarrest

Blau belegte seine Behauptungen mit dem Verweis auf Dokumente aus dem Büro des für die Truppen im Westjordanland zuständigen Generalmajors Yair Naveh. In diesem Büro hatte auch Kamm ihren Militärdienst geleistet, bis sie später für ein Internet-Portal arbeitete, welches der Zeitung gehört, berichtet Spiegel-Online.

Der Vorwurf der Sicherheitsbehörden lautet, Kamm habe während ihres Wehrdienstes Material gesammelt und dem bekannten Enthüllungsjournalisten zukommen lassen. Seit Dezember befindet sich die junge Israelin laut richterlichem Beschluß unter Hausarrest.

Nachrichtensperre erst jetzt aufgehoben

Schwerwiegender noch ist die gleichzeitig verhängte völlige Nachrichtensperre, die erst diesen Donnerstag aufgehoben wurde. Weder israelische Medien, noch in Israel stationierte Auslandskorrespondenten durften zuvor über den Fall berichten. Selbst Familienangehörigen oder der Anwalt von Klamm drohten bei Zuwiderhandlung eine Haftstrafe.

Erst durch ausländische Zeitungen wurde der Fall bekannt. Die Zeitung Haaretz hatte die Nachrichtensperre gerichtlich angefochten. Blau lebt aus Furcht vor Repressalien inzwischen in London. (FA)

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