BRÜSSEL. Die Europäische Union will die Lebensbedingungen von Zigeunern in Mittel- und Ost-Europa verbessern. Das Europäische Parlament stimmte am Donnerstag einem Vorschlag der EU-Kommission zu, nach dem vor allem die Wohnsituation von Roma verbessert werden soll. Hierfür sollen Gelder aus dem Europäischen Regionalfonds bereitgestellt werden.
Bisher war eine Wohnungsbauförderung aus Geldern des Fonds in den zwölf neuen EU-Mitgliedsstaaten nur in städtischen Gebieten möglich. Zigeuner leben dort jedoch mehrheitlich auf dem Land. Der für die Regionalpolitik zuständige Kommissar Johannes Hahn sagte, er freue sich, daß mit dem Beschluß die Regionalpolitik dazu beitragen könne, „den Teufelskreis zu brechen, in dem die Roma-Gemeinschaften allem Anschein nach gefangen sind“. Die Roma bildeten in Europa die größte Minderheitengruppe und seien oft Opfer von Marginalisierung, Armut und sozialer Ausgrenzung.
Neben den aus den regionalpolitischen Programmen stammenden Mitteln genehmigte das Europäische Parlament der Europäischen Kommission zudem fünf Millionen Euro für ein Pilotprojekt zur gesellschaftlichen Eingliederung von Roma. Das Projekt, das laut der Kommission auf „frühkindliche Erziehung, Mikrofinanz und Bewußtseinsbildung“ der Roma abzielt, soll noch 2010 verwirklicht werden. Hauptzielgruppen sind Roma-Gemeinschaften in Mittel- und Osteuropa. (krk)