ROM. Die italienische Regierung hat, wie angekündigt, einen Einspruch gegen das Kruzifix-Urteil des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes verabschiedet. Italien werde seinen Widerspruch mit einer „Fülle von Dokumenten und Argumenten“ untermauern, zitiert das katholische Nachrichtenportal kath.net Staatssekretär Gianni Letta.
Europaweit hatte eine Entscheidung des Menschenrechtsgerichtshofs für Aufsehen gesorgt, der das in italienischen Schulklassen übliche Kruzifix als nicht vereinbar mit den Menschenrechten erklärte. Es würde gegen die Religionsfreiheit verstoßen. Zahlreiche Bürger und Politiker auch außerhalb Italiens protestierten gegen das Urteil. So nannte der familienpolitische Sprecher von CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Johannes Singhammer, die Entscheidung ein „klassisches Fehlurteil“.
Lob von der Italienischen Bischofskonferenz
Man sei zuversichtlich, daß der Gerichtshof das „schwere Unrecht“ wiedergutmachen werde, sagte Letta am Donnerstag in der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnosco, hat in einer ersten Stellungnahme den Einspruch gelobt. Das Urteil gehe „gegen die Objektivität der europäischen Geschichte und gegen das Volksempfinden“. (FA)