Teil I.
@Stefan Weber: Solche Abstimmungen in fremden Parlamenten haben sicher einen faden Beigeschmack. Es handelt sich bei der Armenierfrage aber nicht um eine „lange zurückliegende Angelegenheit“. Die Armenier – schon Jahrhunderte vor den Türken in Anatolien ansässig – haben in der Türkei viel weniger religiöse Freiheit als die Moslems in Deutschl. Sie wurden im und nach dem 1. Weltkrieg wie später die Juden in D. dezimiert, es gibt heute aber keinen Zentralrat der Armenier, der die Innenpolitik der Türkei mitbestimmt, sondern die Armenier sind in der Situation von Geiseln und bekommen es zu spüren, wenn solche Abstimmungen stattfinden oder – was es früher gab – armenische Terroranschläge auf türk. Einrichtungen im Ausland stattfinden.

Herr Erdogan lehnt es also ab, wenn Parlamentarier „Historiker spielen“. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen, dann aber nach allen Richtungen. Wenn er türkisch-politisch korrekt alle Beschlüsse ablehnt, die nicht in sein alles andere als objektives Geschichtsbild passen, macht er sich genau dessen schuldig, was er anderen vorwirft. Scheint ihn aber nicht zu stören.

Und das Vorgehen gegen die Kurden ist auch nichts anderes als schleichender Völkermord!

Aber wir kennen das ja in unserem Land zur Genüge. Freie Forschung? Selbstverständlich, nur das Ergebnis muß bestimmte politische Bedingungen erfüllen.

Ich halte nichts von solchen wohlfeilen Parlamentsbeschlüssen über Vorgänge, die dieses Parlament nichts angeht und die die meisten Abgeordneten auch gar nicht beurteilen können. Noch absurder wird es, wenn die Leugnung des Armenien-Mordes sogar in solch einem Land unter Strafe gestellt wird, wie es in Frankreich der Fall ist.
Insofern kann ich die türkische Reaktion sogar verstehen, wenn sich die Türken selbst kritisch mit ihrer Geschichte auseinandersetzen würden, wenn…
Aber genau da hakt es.

Wir Deutschen machen übrigens genau das Gegenteil: setzen uns selber überkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander und reagieren kriecherisch und mit vorauseilendem Gehorsam auf Kritik von außen.

Lieber Herr Ohnesorge,
ungeachtet welche Religion angebliche oder vermeintliche Opfer hatten – darum scheint es Ihnen ja in erster Linie zu gehen – ist es nichts anderes als eine innere Angelegenheit, ganz offensichtlich geschah der angebliche Völkermord ja wohl unter osmanischer Führung auf späterem türkischem Hoheitsgebiet und wurde von den späteren Türken durchgeführt. Eine Einmischung darin oder gar Intervention steht fremden Staaten nunmal nicht zu. Übrigens auch nicht im Irak, in Afganistan oder Ex-Jugoslawien. Es ist eine Unart westlicher christlich-jüdisch geprägter Gutmenschenstaaten, andere mit erhobenem Zeigefinger belehren zu wollen. Und die Türkei tut gut daran, sich dagegen zu verwahren.

Teil 2

da zumal Armenien ein christlich historischen Hintergrund hat, das erste Land der Welt dass das Christentum als Staatsreligion einbrachte und somit als Brudervolk der Europäer gesehen wird und man sich dieser solidarisiert.
Und von der ASALA, die in den 80ern Massenweise türkische Diplomaten, Politiker um brachte möchte man gar nicht sprechen.

@ Enes Caner:
Mit „Völkermord (Genozid) an den Armeniern“ meint man nicht die Opfer unter Tatschnacken, sondern die armenische Zivilbevölkerung, die aus der Osttürkei deportiert wurde und unterwegs oder in der Syrischen Wüste „umkam“, um es einmal ganz neutral zu formulieren. Daher finden wir heute in der Osttürkei zahlreiche armenische Kirchen und Siedlungsreste, aber keine Armenier. So wie wir in Deutschland jüdische Friedhöfe, aber keine jüdischen Dorf- und Stadtviertel finden. Wobei aber der Bevölkerungsanteil der Armenier (und anderer christlicher Minderheiten) in der Türkei ungleich größer war als in Deutschland der Anteil der Juden. Die Türkei ist hier mit Polen vergleichbar.

Türkei halt! Das „kleine“ China das die Europäer direkt an der Kehle haben.

Die Wahrheit
Das osmanische Reich war das einzige Land in der Geschichte der Erde,
in der Menschen aller wichtigen Religionen (Christen Moslems und Juden)
ca. 700 !! Jahre lang vom europäischen Balkan bis zum asiatischen Mittelosten und von Nordafrika bis zum Nahen Osten in Frieden und ohne Einschränkung Ihrer Religionen und Freiheiten zusammen gelebt haben. Seit dem sich das osmanische Reich aus diesen Gebieten zurückgezogen hat, seit dem gibt es Krisen und Kriege auf diesen Regionen (Bosnien, Irak Palästina). In diesen Regionen werden Moslems unterlaufender Kameras unterdrückt, ermordet(Bosnien)und von der Außenwelt cabgeschnitten (Palästina). Was die Armenier im 1. Weltkrieg nicht geschafft haben,
wollen sie jetzt in europäischen und christlichen Parlamenten mit ihren ahnungslosen und geldgierigen Parlamentariern nach 100 Jahren erreichen. Ahnungslos deshalb, weil in europäischen Schulen die osmanische Geschichte erst gar nicht zum Lehrstoff gehört; eine Geschichte, die 700 Jahre bestanden hat!! Die Türkei pocht darauf,das eine unabhängige Historienkommission den Fall unter Einsicht aller Archive in Armenien Russland und in der Türkei untersucht.
Die Türkei ist bereit das Ergebnis zu akzeptieren, warum nicht Armenien??
Haben die was zu verstecken??..Vielleicht die Wahrheit??

Fortsetzung: Raum, die sich ob unserer „milden Gaben“ nicht eben dankbar erweisen, überhaupt nicht lieb habe.Wogegen ich mit Moslems aus Ländern, z.B. des Nahen und Mittleren Ostens überhaupt keine Probleme habe und in einem Fall per Internet noch Grüße austausche. Gerade auch die nicht geringe Anzahl von christlichen Armeniern, z.B. in Aleppo oder auch im Iran, wird anerkannt und respektiert.-Und damit sich der Zorn Herrn Erdogans nicht nur gegen Schweden richtet, darf ich noch bemerken, daß vor etwa 5 Jahren auf dem stattlichen Komplex der Vank-Kathedrale in Isfahan, unter Mitwirkung des iranischen Staatspräsidenten, Dr.Mahmud Ahmadinedjad, ein stattliches Denkmal für die dem Genozid im Ersten Weltkrieg zum Opfer gefallenen Armeniern,

Erdogan hat eine triftige Begründung:
„Moslems können gar keinen Völkermord begehen“,
hat er lt. „Welt“ am 09.11.2009 (sic!) öffentlich geäußert.
Wer mag da noch widersprechen?

Teil 2

Davon mal ganz abgesehen – neutral betrachtet sind viele Vorfälle aus dieser Zeit als reguläre Kriegshandlungen zu sehen, an denen – wie wir wissen – andere Nationen nicht unerhebliche Mitschuld tragen. Warum sollen also nur die Deutschen sich ewige Kriegsverbrechervorwürfe gefallen lassen? Wie gesagt – ich kann durchaus verstehen wenn die Türken eine ähnliche Position bezüglich ihrer Geschichte einnehmen.

2 Zeugen des Genozids an den Armeniern. Armin Wegener und Dr. Johannes Lepsius.

https://www.armin-t-wegner.de/

https://www.lepsiushaus-potsdam.de/index.htm

…und nicht Teil irgendeiner Doktrin.
Es ist geradezu ein einmaliges Phänomen, dass man einen Staat mit Hilfe von Parlamentsbeschlüssen, einen Genozid andrehen will. Die Parlamente Schwedens, Frankreichs, der Schweiz etc. versuchen im wahrsten Sinne des Wortes türkische Geschichte zu schreiben. Besonders lächerlich wird es dann mit Verboten, wie in der Schweiz, wo man als frei denkender Mensch für die Aussage: „Ich denke, dass mit den Armeniern war kein Genozid.“, tatsächlich mit Freiheitsstrafen zu rechnen hat.
Wo bleibt da die Aufklärung? Wo ist der frei denkende europäische Geist geblieben? In der Schweiz scheinen sie nicht angekommen zu sein.