BERLIN. Papst Benedikt XVI will während seines Besuchs in Tschechien weitgehend darauf verzichten, deutsch zu sprechen. Hintergrund für die Entscheidung sind offenbar die historisch belasteten Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen.
Das Umfeld des Papstes befürchte, daß Deutsch bei den Tschechen auf Ablehnung stoßen werde, berichtet das tschechische Nachrichtenportal idnes.cz unter Berufung auf einen Organisator der Reise. Daher werde der Papst während seines Besuchs überwiegend englisch und während der Messen italienisch sprechen. Lediglich Präsident Václav Klaus werde mit dem Papst deutsch sprechen.
In den Medien des Landes ist die Entscheidung auf Kritik gestoßen. „Der Papst ist ein Deutscher, in seinem Ausweis steht Joseph Ratzinger, und zu seinen Messen kommen sehr viele ältere Menschen, die besser Deutsch als Englisch verstehen“, kritiserte die Zeitung Mlada fronta Dnes. Die Gewitter zwischen Tschechen und Deutschen seien längst abgezogen.
Papst Benedikt XVI. besucht vom 26. Bis zum 28. September die Tschechische Republik. (ms)