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Bildungspolitik: Darum wirbt Bildungsministerin Prien für ein Handyverbot an Schulen

Bildungspolitik: Darum wirbt Bildungsministerin Prien für ein Handyverbot an Schulen

Bildungspolitik: Darum wirbt Bildungsministerin Prien für ein Handyverbot an Schulen

Karin Prien bei einer Pressekonferenz des Bildungsministeriums. Sie befürwortet ein Handyverbot an Schulen.
Karin Prien bei einer Pressekonferenz des Bildungsministeriums. Sie befürwortet ein Handyverbot an Schulen.
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU): Auch sie bewirbt ein Handyverbot an Schulen. Foto: IMAGO / Revierfoto.
Bildungspolitik
 

Darum wirbt Bildungsministerin Prien für ein Handyverbot an Schulen

Einige Bundesländer haben es schon eingeführt, andere bereits angekündigt – das Handyverbot an Schulen soll die Leistung und die Aufmerksamkeit der Schüler wieder steigern. Nun mischt sich Bildungsministerin Prien in die Debatte ein.
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BERLIN. Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich für ein Verbot privater Handynutzung in Grundschulen ausgesprochen. Mit ihrem Vorstoß möchte sie die Länder, die in dem Fall zuständig wären, unterstützen, wie sie in einem Gespräch den Zeitungen der Funke Mediengruppe mitteilte. „Die Studienlage wird zunehmend klarer: Zu lange Bildschirmzeiten führen zu schlechteren Lernleistungen, zu geringeren sozialen Kompetenzen und zu psychischen Problemen“, warnte Prien.

„Grundsätzlich ist das natürlich Sache der Länder, aber meine Haltung ist klar: In der Grundschule sollte die private Handynutzung verboten sein. An den weiterführenden Schulen sollten möglichst altersgerechte Regeln gefunden werden“, sagte Prien und betonte den Handlungsbedarf. „Wir müssen uns damit sehr schnell und sehr intensiv beschäftigen.“ Daher sei es aus Sicht der 59jährigen angebracht, „die private Handynutzung weitgehend, aber altersgerecht aus den Schulen zu verbannen“.

Zuvor hatten bereits Bayern im Jahr 2022 und Hessen im März dieses Jahres die Verbote eingeführt – im Juni zieht Bremen für Schüler bis zur zehnten Klasse nach. Andere Länder wie Sachsen und Nordrhein-Westfalen diskutieren Vorschläge, wie man die Handynutzung für Schüler in Zukunft regelt. Mecklenburg-Vorpommern erwägt, dem Beispiel Sachsen-Anhalts zu folgen, die Nutzung schulintern und individuell zu regeln.

Prien kritisiert Gendersprache und hohe Schulabbrecherquote

Neben dem Handyverbotsthema äußerte sich Prien auch zum Gendern in Klassenzimmern: „Geschlechtersensible Sprache ist wichtig, aber Sonderzeichen wie Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich sollten in der Schule nicht gelehrt und nicht genutzt werden.“ Die Ministerin forderte, sich in Schulen und Behörden an die Regeln des Rats für deutsche Rechtschreibung zu halten. „Gerade in einem Einwanderungsland ist es wichtig, daß nach einheitlichen Regeln unterrichtet und geschrieben wird“, bekräftigte sie.

Druck zum Handeln gebe es zudem bei der Schulabbrecherquote, die Prien zufolge „deutlich gesenkt werden“ müsse. „Bund und Länder müssen darüber sprechen, die Quote bis 2035 zu halbieren“, mahnte die CDU-Politikerin. Prien führte die gestiegene Zahl der Schüler, die ohne Abschluß von der Schule gehen, auf die ebenfalls erhöhte Anzahl von Migranten zurück, die spät ins deutsche Bildungssystem einsteigen und davon überfordert seien. „Eine verbesserte Sprachstandserhebung und Sprachförderung sind deswegen ein entscheidender Faktor“, beschwor die Bildungsministerin.

Milliarden gegen Sprachbarrieren

Sprachbarrieren seien ein Problem, das laut Prien möglichst schon früh bekämpft werden sollte und keines, das erst in Kitas oder Schulen entstehe, sondern im Elternhaus seinen Ursprung hat. Die Bildungsministerin, die gleichzeitig Bundesfamilienministerin ist, wolle dazu „bundesweit verpflichtende diagnostische Tests für alle Vierjährigen und verpflichtende Förderung für Kinder mit Nachholbedarf einführen“.

Insgesamt bräuchten immer mehr Kinder zusätzliche Hilfen. Daher sei es laut Prien wichtig, mehr Lehrkräfte auszubilden, die „anspruchsvollere, schwierigere Schülergruppen“ erziehen können. Die Unterstützungsleistungen sollen zu einem großen Teil aus dem sogenannten Sondervermögen für Infrastruktur stammen. So sei geplant, in den kommenden Jahren Milliardenbeträge in Kitas und Schulen zu investieren. (rsz)

Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU): Auch sie bewirbt ein Handyverbot an Schulen. Foto: IMAGO / Revierfoto.
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