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Tatort Ostsee: Zerstörtes Datenkabel: Pistorius vermutet russische Sabotage

Tatort Ostsee: Zerstörtes Datenkabel: Pistorius vermutet russische Sabotage

Tatort Ostsee: Zerstörtes Datenkabel: Pistorius vermutet russische Sabotage

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, glaubt beim zerstörten Datenkabel nicht an einen Zufall.
Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, glaubt beim zerstörten Datenkabel nicht an einen Zufall.
Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, glaubt beim zerstörten Datenkabel nicht an einen Zufall. Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe
Tatort Ostsee
 

Zerstörtes Datenkabel: Pistorius vermutet russische Sabotage

Sag, daß es die Russen waren, ohne zu sagen, daß es die Russen waren: Im Fall des beschädigten Unterseekabels in der Ostsee gehen der Verteidigungsminister und das Außenamt in einer ersten Reaktion von Sabotage aus.
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BERLIN. Erinnerungen an die Nord-Stream-Sprengung werden wach: Diesmal ist es ein Untersee-Datenkabel, das in der Ostsee zwischen Finnland und Deutschland beschädigt wurde. Der Betreiber Cinia vermutet äußere Einwirkung, die genauen Hintergründe sind jedoch noch ungeklärt. Wie der finnische Rundfunk berichtet, liegt die Schadensstelle des Glasfaserkabels „Cinia C-Lion1“ zwischen der schwedischen Insel Öland und Litauen, in einer schwedischen Sonderwirtschaftszone mit geringem Schiffsverkehr. Auch ein weiteres Kabel in der Ostsee, das Arelion-Kabel zwischen Gotland und Litauen, ist laut Berichten beschädigt.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vermutet dahinter eine vorsätzliche Aktion. „Niemand glaubt, daß diese Kabel aus Versehen durchtrennt worden sind“, so Pistorius. Es müsse davon ausgegangen werden, „daß es sich um eine hybride Aktion handelt“, fuhr der Minister fort. „Und wir müssen auch davon ausgehen, ohne es schon zu wissen, versteht sich, daß es sich um Sabotage handelt“, auch wenn noch nicht konkret klar sei, „von wem es kommt“.

Statement von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)

Das deutsche Auswärtige Amt und das finnische Außenministerium haben indes in einer gemeinsamen Erklärung die Bedeutung des Schutzes kritischer Infrastruktur hervorgehoben. Sie schreiben:

Wir sind zutiefst besorgt angesichts des durchtrennten Unterseekabels zwischen Finnland und Deutschland in der Ostsee. Die Tatsache, daß ein solcher Vorfall sofort den Verdacht einer vorsätzlichen Beschädigung aufkommen läßt, spricht Bände über die Volatilität unserer Zeit. Eine gründliche Untersuchung ist im Gange. Unsere europäische Sicherheit wird nicht nur durch Rußlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern auch durch hybride Kriegsführung vonseiten böswilliger Akteure bedroht. Der Schutz unserer gemeinsamen kritischen Infrastruktur ist elementar für unsere Sicherheit und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften.

Reparatur wird lange dauern

Das defekte Kabel „Cinia C-Lion1“ verbindet Finnland mit Deutschland und wird unter anderem für die Datenübertragung zwischen Helsinki und Rostock genutzt. Die Reparatur mittels Spezialschiff soll fünf bis 15 Tage dauern, da es erst vom Meeresboden geborgen werden muß. Cinia sieht die Sache bislang nicht so klar wie die Politik. Die Betreiberfirma geht vielmehr davon aus, daß das Kabel durch einen Anker oder ein Grundschleppnetz beschädigt wurde. Hinweise auf Sabotage liegen bislang laut übereinstimmenden Berichten noch nicht vor. (rr)

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, glaubt beim zerstörten Datenkabel nicht an einen Zufall. Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe
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