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Ex-Staatssekretärin: Kein Fake: Umstrittenes Antisemitismus-Zitat stammt von Chebli

Ex-Staatssekretärin: Kein Fake: Umstrittenes Antisemitismus-Zitat stammt von Chebli

Ex-Staatssekretärin: Kein Fake: Umstrittenes Antisemitismus-Zitat stammt von Chebli

Die damalige Staatssekretärin Sawsan Chebli sitzt auf der Länderbank im Bundestag. Foto: picture alliance/dpa | Ralf Hirschberger
Die damalige Staatssekretärin Sawsan Chebli sitzt auf der Länderbank im Bundestag. Foto: picture alliance/dpa | Ralf Hirschberger
Die damalige Staatssekretärin Sawsan Chebli sitzt auf der Länderbank im Bundestag. Foto: picture alliance/dpa | Ralf Hirschberger
Ex-Staatssekretärin
 

Kein Fake: Umstrittenes Antisemitismus-Zitat stammt von Chebli

Seit Tagen wird in sozialen Medien ein Zitat der SPD-Politikerin Sawsan Chebli geteilt: „Antisemitismus bedroht uns alle, es bedroht vor allem auch Muslime.“ Vielfach wird dies als Fake bezeichnet. Doch sie hat das wirklich gesagt.
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BERLIN. Ein Zitat der SPD-Politikerin Sawsan Chebli sorgt seit Tagen in den sozialen Medien für Aufregung: „Antisemitismus bedroht uns alle, es bedroht vor allem auch Muslime.“ Viele Nutzer meinen, dies sei ein Fake. Doch die ehemalige Staatssekretärin hat das wirklich gesagt.

In einem Podcast mit der „Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus“ äußerte Chebli diesen Satz. Nun wird sie dafür im Internet heftig kritisiert. Denn klar ist: Antisemitismus bedroht Juden – und nicht „vor allem“ Muslime. Antisemitismus ist unter Muslimen zudem deutlich mehr verbreitet als unter Deutschen. Dies hat kürzlich eine Allensbach-Umfrage ergeben. Demnach teilen knapp 22 Prozent der Deutschen antisemitische Einstellungen – unter den befragten Muslimen sind es46 Prozent.

Antisemiten seien auch Islamhasser

Chebli hatte ihre nun umstrittene Aussage so erklärt: „Diejenigen, die Antisemitismus schüren, sind ganz oft auch Islamhasser.“ Auch dies ist falsch – denn Judenhaß ist, um bei Chebli zu bleiben, „ganz oft“ unter Muslimen verbreitet, wie die demoskopische Erhebung zeigt.

Wie sehr die gebürtige Palästinenserin versucht, Muslime in Sachen Antisemitismus von Tätern zu Opfern zu stilisieren, zeigt auch ihre Antwort auf die Frage, warum sie sich gegen Antisemitismus engagiere. Mit Blick auf muslimische Täter sagte sie: „Weil ich es so traurig finde, daß diese vor allem junge Menschen einen Stempel bekommen als Antisemiten, und dann auch ihnen eine Zukunft verwehrt wird damit.“

Wichtig bleibt der 43jährigen, vom muslimischen Antisemitismus abzulenken. „Wir bestreiten ja nicht, daß es den Haß von Muslimen gibt.“ Aber genau das werde instrumentalisiert: „Die rechten Gruppierungen nutzen das, um Stimmung zu schüren gegen den Islam.“ Und wohl deswegen bedrohe Antisemitismus „vor allem auch Muslime“.

Chebli beklagt Berichte über Gewalt von Muslimen

Zuletzt hatte es gerade in Cheblis Heimatstadt Berlin immer wieder Gewalttaten von Muslimen gegen Juden gegeben. So hatte zum Beispiel ein junger Syrer einen Juden mit Kippa vor einer Jugendherberge angegriffen. Selbst für die aktuellen Haß-Demos gegen Israel in Berlin fand sie relativierende Worte. Diese seien zwar „schlimm“. Aber sie denke sich: „Da läuft so viel schief mit der Bildungsarbeit und der ganzen medialen Debatte dazu.“ Offenbar beklagt sie sich vor allem über die ohnehin spärliche Berichterstattung über muslimischen Antisemitismus.

In dem Gespräch drehte Chebli den Schwerpunkt dann auch von Judenhaß auf die angebliche Diskriminierung von Muslimen. Sie selbst habe zwar keinen Haß erlebt, aber er werde in Deutschland immer schlimmer. Ihre Beobachtung sei: „Jeder, der dem Islam zugeschrieben wird, der aus der Türkei, aus dem arabischen Raum oder wo auch immer herkommt, der erlebt diese Diskriminierung, den Haß und die Vorurteile, in der Arbeit, in der Schule, auf dem Arbeitsmarkt, und das ist schlimm. Das ist schlimm für unsere Demokratie.“ (fh)

Die damalige Staatssekretärin Sawsan Chebli sitzt auf der Länderbank im Bundestag. Foto: picture alliance/dpa | Ralf Hirschberger
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