BERLIN. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat Bußgelder für Eltern angekündigt, die ihre Kinder aus kulturellen oder religiösen Gründen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lassen. Zudem wolle sie Lehrer stärker im Kampf gegen Antisemitismus an den Schulen unterstützen.
Noch vor wenigen Tagen hatte Giffey erklärt, daß die Anschaffung von Burkinis für moslemische Schülerinnen unproblematisch sei. Diese Extra-Regelung solle nicht „hochstilisiert werden zum Untergang des Abendlandes“, hatte die Sozialdemokratin gesagt. Darauf angesprochen entgegnete sie der Rheinischen Post: „Beim Schwimm- und Sportunterricht darf es keine kulturellen oder religiösen Ausreden geben. In Deutschland besteht Schulpflicht. Das ist durzusetzen, in letzter Konsequenz mit Bußgeld.“
„Anti-Mobbing-Profis“ sollen Antisemitismus bekämpfen
Außerdem sieht die Familienministerin Antisemitismus unter Schülern als „ein großes Problem“ an, das sie ernst nehme. Giffey kündigte an, das Lehrpersonal im Kampf dagegen nicht alleine zu lassen. „Deswegen werden wir ab dem kommenden Schuljahr in einem ersten Schritt 170 Anti-Mobbing-Profis an ausgewählten Schulen schicken.“
In den vergangenen Tagen war die Politikerin wegen ihrer Burkini-Aussagen in die Kritik geraten. Anlaß war die Anschaffung von 20 Burkinis an einem Gymnasium in Herne. (ag)