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Studienzentrum Weikersheim, Burg Lichtenberg

Attac verteidigt Finanzsystem

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Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung hatte eine illustre Referentenrunde geladen, um über „Neue Konzepte gegen die nächste Finanzkrise“ zu debattieren. Elisabeth Paskuy, die das globalisierungskritische Netzwerk Attac (www.attac.de) vertrat, war die einzige, die das heutige Finanzsystem verteidigte. Das sorgte bei Moderator Lothar Hänsch von der Vereinigung Liberaler Mittelstand (www.liberaler-mittelstand.de) für Erstaunen. Verblüfft war auch Paskuy selbst, die die Thesen ihrer beiden Diskussionspartner mit abfälligem Mienenspiel quittierte. Da war zum einen Dieter Bensmann, der in Hamburg-Altona die Regionalwährung Alto eingeführt hat (www.regiogeld-altona.de). Diese Komplementärwährung, die abzüglich Verwaltungsgebühren und einer gemeinnützigen Abgabe eins zu eins in Euro getauscht werden kann, steht beispielhaft für die etwa 30 Regionalwährungen in Deutschland. Bisher hat sich nur der „Chiemgauer“ und der Bethel-Euro (www.bethel.de) als Regiogeld durchsetzen können. Vom Alto seien bislang immerhin 4.000 Einheiten im Umlauf. Als Paskuy Bensmann auch noch unlautere Bereicherungsabsichten unterstellte, hatte dieser keine Lust mehr, mit ihr zu diskutieren. Auch für den dritten Diskutanten hatte die frühere Grünen-Referentin wenig übrig. Kristof Berking von der liberalen Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft (www.hayek.de) hatte nichts Geringeres als ein Programm zur völligen Neuordnung der Geldentstehung mitgebracht. Anders als Paskuy sieht er den Auslöser der gegenwärtigen Finanzkrise nicht in „verbrecherischen Handlungen Einzelner“, sondern verortet ihn systemimmanent. Eine „monetäre Planwirtschaft“, bei der Geld nur als „kreditbelasteter Bankkredit“ in Umlauf kommt und beliebig vermehrt werden kann, müsse zwangsläufig zu Krisen wie der gegenwärtigen führen. Versagt habe nicht der Markt, sondern der Staat. Daher schlägt Berking die völlige Freigabe der Geldproduktion und die Abschaffung aller Gesetze vor, die das Papiergeldmonopol statuieren. Dabei will er aber nicht einfach zu einer goldgedeckten Währung zurück, da diese auf die zufälligerweise verfügbare Menge Gold begrenzt wäre. Ohnehin lehnt er jegliches Geldmonopol ab. Gold wäre lediglich Recheneinheit für unterschiedliche von Substanzwerten gedeckten Währungen. Für Paskuy waren die Berufungen auf Hayek und die Österreichische Schule der Volkswirtschaftslehre nur Rückgriffe in die „Mottenkiste des 19. Jahrhunderts“. Ob es für oder gegen unsere heutige Geldordnung spricht, wenn selbst die linken Globalisierungskritiker von Attac noch zu ihren Unterstützern werden, das ist die Frage.

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