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Marc Jongen, ESN Fraktion
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Arm und brandgefährlich

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Unter der Schlagzeile „Wowereit muß umziehen“ berichtet die Berliner Zeitung über die Rückkehr zum Politikbetrieb der Hauptstadt. Denn Anfang September beendet das Berliner Abgeordnetenhaus seine Sommerpause, und „Wowi“ kann in die Räume der Senatskanzleichefin ziehen. Dort, so der Pressebericht, werde er aus dem „Hinterzimmer der Macht die Geschicke der Stadt lenken“. Doch das darf bezweifelt werden. Denn es ist kaum anzunehmen, daß der von ihm geführte rot-rote Senat eine Initiative gegen das Phänomen der ausufernden Brandanschläge ergreift, die augenscheinlich von Mitgliedern der linksextremen Szene verübt werden. Seit Anfang dieses Jahres wurden in Berlin schätzungsweise über 60 Autos abgefackelt. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT beziffert die Polizei die Zahl auf 51 in Brand gesteckte Kraftfahrzeuge — doch dieselbe Zahl war dem CDU-Abgeordneten René Stadtkewitz auf Nachfrage bereits im Juli genannt worden, und seither sind weiter etliche Autos in Flammen aufgegangen. Jüngst erfuhr — anders als sonst — ein solcher Vorfall in den Medien der Hauptstadt intensive Anteilnahme: Ende August wurde der Umzugswagen zweier Neu-Berlinerinnen im Stadtteil Friedrichshain ein Raub der Flammen. Die zwei aus Hamburg kommenden Assistenzärztinnen Lisa B. und Gyde S. waren in der Nacht zum 23. August mit ihrem von einer Catering-Firma geliehenen Umzugswagen an ihrem neuen Zuhause eingetroffen und hatten diesen am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe ausräumen wollen. Als sie das einige Straßen entfernt abgestellte Fahrzeug holen wollten, fanden sie von dem Laster nur noch ein rauchendes Gerippe, um das sich Polizei und Spurensicherung scharten. Ihr gesamtes Hab und Gut hatten die zwei über Nacht verloren. Sogleich mühten sich sämtliche Hauptstadt-Medien, den beiden Unglücklichen unter die Arme zu greifen — nicht selten, um selber davon zu profitieren. So mußten die zwei Neuankömmlinge für den Privatradiosender Spreeradio einen „Hausbesuch“ abstatten, im Gegenzug gewährte die Radiostation „Erste Hilfe“ in Form von Gutscheinen und Küchenutensilien. Ein großes Möbelhaus spendierte die neue Inneneinrichtung. Ein Ersatz für den unermeßlichen Verlust ist dies freilich nicht. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT wollte sich Lisa B. unterdessen nicht zu dem möglichen Täterfeld äußern, „schließlich wollen wir hier ja noch wohnen bleiben“. Die beiden Medizinerinnen zeigten sich nicht nur schockiert, sondern auch einigermaßen blauäugig. Denn anders als sie meinen, ist das Gebiet, in das sie gezogen sind, schon seit langem Schwerpunkt der linksextremistischen Szene. Das zeigt nicht nur die Internetseite www.brennende-autos.de, wo die Schauplätze der in Berlin in Brand gesteckten Autos verzeichnet sind. Nicht zufällig bildet der Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg hier einen Schwerpunkt. Auch im Kriminalitätsatlas der Polizei für das Jahr 2007 führt der Bezirk mit 470 Branddelikten die Statistik an. Auch sonst ist der K-Faktor — die Zahl der polizeilich registrierten Fälle pro 100.000 Einwohner — hier am höchsten. Der politische Hintergrund des Anschlages auf den Umzugswagen der jungen Frauen spielte in der Berichterstattung der Medien indes nur eine untergeordnete Rolle und sorgte nicht sonderlich für Aufregung. Wie selbstbewußt die der linksextremistischen Szene zugehörigen Brandstifter sind, hatte sich in der Öffentlichkeit eindrucksvoll während des traditionellen Umzugs zu Ehren Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs im Januar 2007 gezeigt. Dort listete der von der Polizei eskortierte Schwarze Block via Megaphon genüßlich alle Brandanschläge auf, die im Jahr 2006 in Deutschland verübt worden waren: darunter auf Umzugsfirmen oder Privatautos von Universitätsprofessoren. Daß das Berliner Abgeordnetenhaus in seiner ersten Sitzung am 25. September auf die sich verstetigende Serie der Brandanschläge reagiert, ist derweil unwahrscheinlich. Es sei denn, die erste Tagung des Innenausschusses am 8. September, die sich mit dem „neuen Einsatzkonzept der Feuerwehr“ beschäftigt, widmet sich auch dem Täterkreis aus der rot-roten Wählerklientel.

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