Wir haben in Berlin 12.000 arbeitslos gemeldete Menschen aus dem Bereich Ernährung, Gastronomie. Warum sollen die nicht in den Ganztagsschulen Kindern erklären, wie man gesund einkauft, gesund kocht, gesund lebt, sich bewegt“, schlug Renate Künast kürzlich vor. Die grüne Verbraucherschutzministerin wollte schließlich auch etwas zur Hartz-IV-Debatte beitragen. Doch wer künftig 345 Euro plus die 160 Euro aus Künasts „Ein-Euro-Job“ zum Leben hat, dürfte es schwer haben, über den Umgang mit Bioprodukten zu philosophieren. Denn anders als die Vertreterin der – laut aktueller Erhebung – neuen „Partei der Besserverdiener“ ist die arbeitslose Kellnerin oder der Koch mit dem 17-Euro-Lebensmittelbudget vom Öko-Brot für vier Euro, einer Bio-Salami für zehn Euro, 500 Gramm „fairem“ Kaffee für sieben Euro oder Bio-Wein für neun Euro weit entfernt. Ihre Idee hätte mehr Nähe zur Realität gehabt, wenn Arbeitslose Kinder extreme Sparsamkeit lehrten.