Von der Taufe bis zur Beerdigung, ob Abiball oder Zoobesuch: die Corona-Maßnahmen treffen jeden. Egal ob Volksfest oder Familienfeier, ob Kultur, Sport oder Unterhaltung, ob Vereinsleben oder Brauchtum: Der Kampf gegen das Virus hinterläßt überall seine Spuren. Ergänzen Sie unser Corona-Verzichts-ABC in der Kommentarspalte.
A
Ob Ausgangsbeschränkung, Ausgangssperre oder Ausgangsverbot. Das A macht in diesem Jahr viele geplanten und spontanen Aktivitäten zunichte. Ob Abiball oder Altstadtfest: Viele Feiern fallen wegen Corona aus.
B
Bundesligaspiele wird es, wenn überhaupt, wohl nur noch als sogenannte Geisterspiele ohne Zuschauer geben. Stadionwurst und Stadionbier können in der Saison allenfalls virtuell zum guten Zweck gekauft werden. Doch nicht nur die Stadiongesänge verstummen. Auch bei den Bayreuther Festspielen wird dieses Jahr kein Wagner erklingen. Und selbst Beerdigungen können vielerorts nur im kleinsten Kreis abgehalten werden.
C
Die CDU muß ihren Kampf um die Parteiführung vertagen. Der CDU-Parteitag kann wegen der Corona-Pandemie erstmals nicht stattfinden, Annegret Kramp-Karrenbauer bleibt somit noch etwas länger im Amt. Ungwiß ist auch die Zukunft des Cannstatter Wasen, einem der größten Volksfeste in Deutschland. Ob es abgesagt wird, ist noch nicht entschieden.
D
Die meisten Dorffeste sind in der ersten Hälfte des Jahres abgesagt. Wie viele von ihnen auch im Spätsommer und Herbst den Corna-Maßnahmen zum Opfer fallen, ist noch nicht absehbar. Anders sieht es dagegen mit Demonstrationen aus. Hier hat das Bundesverfassungsgericht unlängst entschieden, daß ein generelles Demonstrationsverbot unzulässig ist.
E
Die Europameisterschaft im Fußball fällt dieses Jahr wie nahezu alle sportlichen Großereignisse flach. Wenn möglich, soll das Turnier nächstes Jahr nachgeholt werden. Aber auch kleine, private Ereignisse wie beispielsweise Einschulungsfeiern dürften in diesem Jahr wohl ausfallen.
F
Den Festivalbesuch wird man sich Dank Corona wohl ebenfalls abschminken dürfen. Die meisten Veranstaltungen sind abgesagt. Die Behörden und Veranstalter haben aus den Folgen von Fasching und Fastnacht offenbar gelernt. Bei der Formel 1 ist man hingegen noch unentschlossen. Bislang stehen die Rennwagen wegen Corona still, doch Teams und Veranstalter beraten über Geisterrennen. Möglich ist aber auch ein kompletter Abbruch der Saison.
G
Eine Grillparty mit guten Freunden oder den Nachbaren ist in den meisten Bundesländern tabu. In Baden-Württemberg dürfen immerhin noch fünf Personen, die nicht miteinander verwandt sind oder im gleichen Haus leben, ihr Fleisch gemeinsam auf den Grill legen. Doch auch an einer anderen kulinarischen Front reißt Corona tiefe Lücken. Der Gaststättenbesuch gehört in ganz Deutschland seit über einem Monat der Vergangenheit an. Ob Italiener, Grieche oder Asiate, ob Adler, Roter Ochse oder Goldener Hirsch: Die auswärtige Mahlzeit darf lediglich abgeholt und am heimischen Eßtisch genossen werden.
H
Hochzeiten, bei denen Braut und Bräutigam mit ihren Gästen ein rauschendes Fest feiern, sind bis auf weiteres nicht möglich. Aber auch, wer einen Hotelaufenthalt mit Wellness-Programm und Fünf-Gänge-Menü plant, muß sich noch länger gedulden.
I
Die Internationale Tourismusbörse (ITB) war eine der ersten Großveranstaltungen, die Corona zum Opfer fiel. Und wo es um Tourismus geht, da ist es zu den deutschen Ost- und Nordseeinseln nicht weit. Doch auch ein Inselabstecher, sei es auf Rügen, Sylt, Norderney oder Hiddensee, ist für die meisten Deutschen derzeit verboten.
J
Vor der Hochzeit steht der Junggesellenabschied. Doch wenn das Ja-Wort verschoben werden muß, muß auch die Sause mit den Kumpels samt Rosenverkauf und Hasenkostüm warten.
K
Kommunions- und Konfirmationsfeiern sind vielerorts auf den Herbst verschoben. Ob sie dann allerdings wirklich stattfinden können, ist fraglich. Auch zahlreiche geplante Klassenfahrten mußten abgesagt werden. Doch nicht nur die Kinder, auch die Eltern trifft es hart. Ob Kneipenabend oder Kinobesuch: Die Freizeitgestaltung spielt sich derzeit meist in den eigenen vier Wänden ab.
L
Die Leipziger Buchmesse stand ebenfalls am Anfang der abgesagten Großveranstaltungen. Ob die große Schwester im Herbst in Frankfurt am Main stattfinden kann, ist noch offen. Und auch die eine oder andere Landesgartenschau muß umplanen und ihren Start verschieben. Welche Blumen dann noch blühen, wenn die Behörden grünes Licht für die Ausstellungen geben, wird sich zeigen.
M
Einen neuen Weltrekord wird es in diesem Jahr beim Berliner Marathon nicht geben. Er wurde abgesagt. Vor zwei Jahren noch hatte der Kenianer Eliud Kipchoge mit 2:01:39 eine neue Bestzeit aufgestellt.
N
Das Nürnberger Volksfest wackelt noch, der Nibelungenmarkt in Plattling ist bereits abgesagt. Auch hier macht Corona keine Ausnahme.
O
Osterfeuer und Ostergottesdienst: beides war in diesem Jahr wegen der Corona-Maßnahmen verboten. Aber auch, wer sich auf die Olympischen Spiele gefreut hat, muß sich auf die Zukunft vertrösten. Die meisten Open-Air-Veranstaltungen dürften in diesem Jahr ebenfalls ausfallen.
P
Ob Pfingstfeste, Pfingstkirmes oder Pferdemärkte: Wo seit Jahrhunderten lokale Bräuche gepflegt werden, bleiben die Dorf- und Marktplätze in diesem Jahr leer. Corona zerreißt auch hier die Tradition. Die Potsdamer Schlössernacht, die immerhin auch schon seit 1999 jährlich stattfindet, wurde ebenfalls abgesagt.
Q
Die Quedlinburger Dixieland- und Swingtage werden in diesem Jahr genau so wenig stattfinden wie das „Queer Festival Heidelberg“. Daneben steht das Q im Corona-Verzichtsalphabet aber vor allem für eines: Quarantäne.
R
Eigentlich sollte es auf dem Nürburgring in der Eifel am ersten Juni-Wochenende laut werden. 35 Jahre „Rock am Ring“ stand auf dem Plan. Zahlreiche Größen wie System of a Down, Vollbeat, Korn oder Bush hatten ihr Kommen zugesagt. Doch nun werden E-Gitarren, Drums und Mikrofone schweigen. „The Day the Music Died“ heißt es nun statt „God Gave Rock ’n‘ Roll to You“.
S
Spargel wird zum Glück auch in der Corona-Krise noch geerntet, doch das berühmter Beelitzer Spargelfest steht so gut wie vor dem Aus. Das gleiche Los droht zahlreichen Sommerfesten: Ob Politik, Wirtschaft oder Verbände: Das Coronavirus ist auch der große Feierkiller.
T
Ob Tangofestival oder Tanz in den Mai. Wer in Coronazeiten tanzen will, muß mit dem heimischen Wohnzimmer vorlieb nehmen. Doch auch religiöse Familienfeiern, wie die Taufe des neugeborenen Nachwuchses, können nur im kleinen privaten Rahmen stattfinden – und auch nur, wenn Kirche und Pfarrer sich hierfür bereit erklären. Doch was ist eine Taufe ohne Feier?
U
Der Urlaub fällt für viele in diesem Jahr aus. Zumindest noch bis nach dem Sommer. Betroffen davon sind nicht nur die meisten Auslandsreisen, sondern auch der heimische Urlaub. Wann Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen wieder für touristische Übernachtungen öffnen dürfen, ist ungewiß.
V
Als ob das Vereinsleben durch den demografischen Wandel nicht schon genug zu kämpfen hat, bringt es die Corona-Krise vielerorts nun endgültig zum Erliegen. Skatturnier, Schützenwettkampf, Briefmarkentauschbörse und Kaninchenausstellung: alles muß pausieren.
W
Die Wiesn, das Oktoberfest in München, wird es dieses Jahr nicht geben. Kein „O’zapft is“ und auch kein „Prosit der Gemütlichkeit“. Und auch anderswo muß die Lederhose im Schrank bleiben: Das Wave-Gottic-Treffen in Leipzig ist ebenfalls abgesagt. Genauso wie mit Wacken ein drittes großes W in diesem Jahr ausfällt.
X
Wegen der Corona-Krise haben auch zahlreiche große Filmstudios die Premieren ihrer geplanten Blockbuster verschoben. Dazu zählt unter anderem der amerikanische Science-Fiction-Actionfilm „X-Men: New Mutants“ oder auch Disneys „Mulan“. Gleiches gilt für den neuen James-Bond-Streifen. Passender Titel: „Keine Zeit zu sterben“.
Y
Wer zu Wehrpflichtzeiten noch auf Übung mußte, kennt den Spruch: „Y-Tours: Wir buchen, Sie fluchen“. Auch heute noch steht das Y auf dem Nummernschild der Bundeswehrfahrzeuge. Doch auch hier macht Corona dem bewaffneten „Reiseveranstalter“ einen Strich durch die Rechnung. Wegen der Pandemie brach die Bundeswehr ihre Teilnahme an der Nato-Militärübung „Defender Europe 20“ ab.
Z
Zoobesuche sind in den meisten Städten Deutschlands seit einem Monat nicht mehr möglich. Mancher Tierpark denkt sogar schon über Notschlachtungen nach. Der Verband der Zoologischen Gärten bittet deshalb Bund und Länder um Finanzhilfen.