Wer nicht wirbt, der stirbt – diese Regel gilt für immer mehr Unternehmen, nur umgekehrt: Weil die Wirtschaft den Bach runtergeht, wird immer weniger in Werbung investiert. Das trifft nicht nur Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsender. Auch die Kinos sind jetzt betroffen. Der Marktführer Cinemaxx erwirtschaftet noch zehn Prozent seiner Erlöse aus Werbung. Seit Jahresbeginn ist der Umsatz noch mal zur Hälfte eingebrochen. Jetzt erwägt der Konzern, ganz auf die Werbefilmchen zu verzichten und die fallenden Einnahmen auf die Zuschauer umzulegen. Mit anderen Worten: Die Kinokarten könnten teurer werden – um einen Euro etwa. Ich kenne niemanden, der die Kinowerbung vermissen würde – genausowenig wie Fernsehwerbung (wird weggezappt) oder Werbung in Zeitschriften (weitergeblättert). Da die Kinospots immer vor dem Film laufen, gehen viele Leute erst zehn, zwanzig Minuten nach der offiziellen Startzeit in den Saal. Aber wir wissen doch alle, wie es vermutlich laufen wird: Preise hoch, Werbung weg – und danach wird sie schleichend wieder eingeführt. So wie immer.