Wenn in der deutschen Hauptstadt Vereine in den letzten Jahren für Furore gesorgt und die Herzen bewegt haben, dann waren es die Basketballer von Alba Berlin und die Eisbären (beide sind aktuelle Deutsche Meister) sowie die Handballer der Füchse (2007 Aufstieg in die Bundesliga), und selbst der drittklassige Fußball-Regionalligist 1. FC Union Berlin erfreut sich einer regen leidenschaftlichen Anteilnahme. Lohn der Mühen aller vier Vereine sind satte Zuschauerzahlen und emotionale Bindungen. Was aber ist mit Hertha BSC? Berlins führender Fußballklub hat in den letzten zehn Jahren immerhin siebenmal einen Platz im oberen Drittel der Bundesliga belegt. Trotzdem will zu der alten Dame, die zur Zeit die Tabelle anführt, keine rechte Zuneigung entflammen. Hertha findet bestenfalls im Kopf statt, lebt aber nicht in den Herzen; es fehlt das Band der Empathie. Dabei hat das Berliner Boulevardblatt B.Z. jetzt eine Statistik hervorgekramt, derzufolge Hertha BSC mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 76 Prozent Deutscher Meister wird. Denn: Wer nach dem 22. Spieltag die Tabelle angeführt hat, durfte in 34 von 45 Spielzeiten am Ende der Saison auch die Meisterschale in Empfang nehmen. Beginn einer wunderbaren Liebesbeziehung?