Sie werden lernen, eine tüchtige Hausfrau, perfekte Gastgeberin, fürsorgliche Mutter und liebevolle Ehefrau zu sein“, sagt die Direktorin mit strenger Stimme. Zehn junge Frauen zwischen 17 und 23 Jahre stehen vor ihr und kichern. Sie wissen noch nicht, wie ernst es ihr damit ist: Seit letzter Woche läuft in der ARD die Vorabendsendung „Die Bräuteschule 1958“. Für sechs Wochen nehmen die Mädchen an einem Hausfrauen-Crashkurs teil – ganz im strengen Stil der fünfziger Jahre. Im Hauswirtschaftsinternat werden Piercings und Handy gegen Strumpfhalter und Dauerwelle ausgetauscht. Respektlosigkeit und Schlendrian-Verhalten der Mädchen sollen Sittlichkeit, Anstand und Disziplin weichen – mit nur wenig Erfolg. Daß Frechheit 1958 noch Konsequenzen hatte, bekommen die Mädchen hier schnell zu spüren. Obwohl die Zeitreise in das Leben ihrer Großmütter die Mädchen kaum zurück an den Herd führen wird, öffnet das Experiment sicher dem einen oder anderen „Fräulein“ die Augen: Das Leben war nicht immer so einfach und so selbstbezogen wie heute.