Wir schreiben das Jahr 1984: Klein-Erol sitzt mit großen Augen vor einem brotkastenähnlichen Apparat, dessen Name den meisten Zeitgenossen eher als Automodell geläufig ist – Commodore! Mit kindlicher Begeisterung, unbändiger Neugierde und unermeßlicher Fortschrittsgläubigkeit lauscht er andächtig den Erklärungen seines Papas, der dieses tolle Gerät angeschafft hat. Wenig später kommt Familie Stern dahinter, daß es wenig Sinn hat, einen Computer zu besitzen, der nach dem Ausschalten alle Daten vergißt, und so wird ein weiteres Wunderwerk angeschafft, ein Diskettenlaufwerk! Weil der kleine leuchtorangene Fernseher zwar sehr spaceig aussieht, jedoch weder farbig noch augenfreundlich ist, gesellen sich schließlich ein Farbmonitor und auch ein Drucker hinzu. Die Anlage ist der Stolz der gesamten Sippschaft und läuft „Dallas“ und „Denver“ den Rang ab. Wir schreiben das Jahr 1988: Der nicht mehr ganz so kleine Erol verhökert alles, um sich seinen allerersten PC zu kaufen. Papa Stern jedoch verliert das Interesse und den Anschluß, außer mir traut sich keiner mehr an die Kiste heran. Wir schreiben das Jahr 2004: Der inzwischen recht große Erol sitzt vor seinem jüngst ausrangierten PC und baut daraus einen prima Computer für seinen Vater, der, inzwischen Rentner, damit hoffentlich besser klarkommt als mit dem Macintosh aus dem letzten Jahr. Jetzt wird Papa Stern mit großen Augen dasitzen und den Erklärungen des Filius über Windows und Internet lauschen, während ein zweiter, bedeutend kleinerer Computer in seiner Brust immerfort gut auf ihn aufpaßt… EROL STERN