Jede Zeit versucht sich auf ihre eigene Weise an der Produktion von Sinn. Wo die Romantiker des 19. Jahrhunderts hofften, in den Wirren ihrer Zeit eine neue Innerlichkeit zu gewinnen, wurde das frühe 20. Jahrhundert zum Spielplatz neuer evolutionärer und totalitärer Bewegungen. Deren wiedererwachte Faszination hängt auch damit zusammen, daß unsere Popkultur schal geworden ist.
IHR DIGITALER ZUGANG.
Einfach registrieren undweiterlesen.
Alle Artikel auf JF online frei
Die JF schon jeden Mittwoch als E-Paper und via App
Was hat das rechte Photo mit Kunst zu tun ?
Das scheint mir Michael Jackson zu sein, ein Plärrer, den manche für einen Sänger hielten.
Nach Hegel ging es BERGAB!
Der Zenit war überschritten… Ein LINKS-radikaler, PÖBEL „en mass“ tritt so langsam und sicher auf DIE BÜHNE…Self-Satisfaction angespornt mit Obszönen Gesten nahmen eine bizarre Gestalt an! Auftritte eines „Michael Jackson“,dem gefallenen Engel, der von extrem oberflächlichen konfusen Jugendlichen Verbrauchern angehimmelt wird popularisiert : Gott bin Ich & verdrängen das INNERE (schöne ) ERLEBEN! Abandonment des GÖTTLICHEN, des KUNSTVERSTÄNDNIS; das Schöne, das Poetische, die spirituelle BEREICHERUNG litt. Die unreflektierte Gesellschaft wird unachtsam, reist im gleichen Fluss wie Kieselsteine… oder entwickelte selbst Zweifel an Religion und Glaube. Das Konsum Niveau half den Macht Ideologien. Kulturell dienten Musik und angewandte Kunst dem gehobenen Bürgertum das „marginalisiert“ nicht effektiv nach VORNE wirksam war.
Erziehung- moralischer Art – versuchte bereits Schiller mit seinem Extrakt: „Die Ästhetische Erziehung des Menschen“ in der Sekundärliteratur. Erfolglos?
Berthold Brecht hielt wenig von der Umwandlung zum „besseren Menschen“ an Hand von Theaterbesuchen. „Vorhang zu, schweigt der Applaus, gehen die Gäste wie vorher NACHHAUS…“
Die Frage nach einem „sinnvollen Leben“ ist sinnlos.
„Sinn“ ist ein Ziel, das wir unseren HANDLUNGEN unterlegen.
Die Projektion dieses Zusammenhangs auf das Leben mag zu vielerlei „tiefsinnigen“ Überlegungen führen; wirklich Sinn macht sie keinen (sofern man nicht einen überirdischen Sinn-Geber postuliert).
Was übrigens nicht heißt, dass unser Leben „sinnlos“ wäre: Auch diese Meinung ist lediglich eine illusorische Projektion.
Sinnlos ist nicht das Leben, sondern die Frage nach einem vermeintlich mit fleißigem Nachdenken irgendwie irgendwo auffindbaren Lebenssinn.
Wenn man den überirdischen Sinngeber nur postuliert, bleibt man natürlich selber der Produzent von Sinn in einer eigentlich sinnlosen Welt.
Wenn man allerdings die Welt als vom überirdischen Sinngeber erschaffen erkennt, geht es auch darum, den Sinn im Leben zu finden.
Logisch: Wenn es einen überirdischen Sinngebers gibt, dann ist „Sinn des Lebens“ etwas Reales; diese Folge ist dann bereits in der Prämisse enthalten.
Wenn man (wie ich) nicht daran glaubt, dann ist es eine semantische Spielerei.
Übrigens, zur Klarstellung:
Die (hypothetische) Existenz eines höheren Wesens (Gott) beweist als solche nicht zugleich die Existenz eines Sinngebers.
„Gott“ könnte die Welt ja auch sich selber überlassen haben und z. B. wie ein Wissenschaftler nur mal schauen wollen „wie die Dinge sich entwickeln“.
Was bringt eigentlich Materie dazu, bei ausreichender Energiezufuhr über sich selbst nachzudenken? Die herrschende Meinung begreift „Schöpfung“ als die Entstehung des Raumes aus einer Singularität. Wie und warum das passierte, liegt hinter dem Ereignishorizont und wird uns „denkende“ Materie für immer verborgen bleiben. Immer, wenn Menschen bei der Sinnsuche an ihre Erkenntnisgrenze gerieten, glaubten sie an übermenschliche, universelle Mächte. Die Moderne fand sich damit nicht ab und begann deshalb vor über 200 Jahren das Projekt Aufklärung. Leider, trotz aller Fortschritte beim Verständnis der messbaren Welt, blieb auch sie die versprochene wissenschaftliche Antwort auf die Frage nach dem Anfang schuldig. Es wird wohl auch nie eine geben. Bestehen bleibt also das Angebot, an einen gütigen und sinnstiftenden Gott zu glauben. Kann man sich damit abfinden, fühlt es sich allemal besser an als die Aussicht, als nutzlose, bewusste Materie lebenslang auf einem Raumschiff festzusitzen, das ziellos durchs unendliche All schwebt, um schließlich von der eigenen Energiequelle verdampft zu werden. Frohe Weihnachten!
Dieser Beitrag ist älter als 2 Tage, die Kommentarfunktion wurde automatisch geschlossen.