Im Vorjahr hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) eine Untersuchung vorgestellt, die weltweit für Schlagzeilen und Angst gesorgt hatte (JF berichtete). Selbst wenn die Emissionen sofort drastisch sinken würden, so die Prognose, sei die Weltwirtschaft bis 2050 zu einem Einkommensverlust von 19 Prozent verurteilt. Medien berichteten von Schäden in der Höhe von 38 Billionen Dollar jährlich.
Deutschland, so hieß es unisono in Artikeln, müsse mit elf Prozent Wohlstandsverlust rechnen, Länder wie Brasilien oder Südafrika sogar mit mehr 20 Prozent. Doch schon kurz darauf haben Fachleute massive Zweifel geäußert. Wie die Welt berichtet, bewerten internationale Experten die statistischen Grundlagen der Arbeit mittlerweile als fehlerhaft und die Ergebnisse als „wissenschaftlich nicht haltbar“.
Die Untersuchung sei methodisch gar so schwach, daß sie kaum tauglich sei, als Basis für politische Entscheidungen herangezogen zu werden. Trotzdem wurde die Studie rasch zu einer Referenz für internationale Organisationen. OECD, Weltbank und das Netzwerk der Zentralbanken (NGFS) griffen die Zahlen auf. Auch die Europäische Zentralbank stützt ihre Stresstests auf entsprechende Szenarien. Damit schien wissenschaftlich untermauert, was politische Entscheidungsträger ohnehin verfolgen: strengere Regulierung und eine Abkehr von Industrie und Wachstum.
Weiter Politik mit der Klima-Angst
Inzwischen steht fest, wie brüchig das Fundament dieser Alarmmeldungen ist. Gutachter von Nature, wo die Studie erschienen war, hatten bereits vor Veröffentlichung erklärt, die statistische Methode habe „keinerlei wissenschaftliche Grundlage“. Kritiker sprechen von einem „Skandal“, da die Mängel seit über einem Jahr bekannt sind, die Ergebnisse jedoch weiter als Argumentationshilfe in politischen Gremien kursieren.
Auch der nachgereichte Aufsatz der PIK-Forscher, der die Befunde stützen soll, überzeugt nicht. Er ändert lediglich die Rechenmethode, hält aber an den gleichen apokalyptischen Zahlen fest. Der Fall zeigt exemplarisch, wie leichtfertig Mainstream-Medien, Finanzinstitute und Politik alarmistische Szenarien übernehmen, ohne deren wissenschaftliche Haltbarkeit zu prüfen. Für die Glaubwürdigkeit der Klimaforschung ist dies ein schwerer Schlag.