KÖLN. Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat das neue ARD-Format „klar“ scharf kritisiert. In der aktuellen Folge seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ warf er dem Team hinter der neuen ARD-Sendung um Moderatorin Julia Ruhs vor, „rechtspopulistischen Quatsch in der Birne“ zu haben sowie „Schweinereien“ und „Unmenschlichkeit“ zu verbreiten. In der ersten Folge von „klar“, die am Mittwoch erschienen war, ging es um illegale Migration nach Deutschland und deren negative Folgen.
Böhmi mag unser neues Format #Klar nicht. Er findet, wir verkaufen den rechtspopulistischen Quatsch in unserer Birne als seriösen Journalismus 🤭. Uns würden Schweinereien durch die Rübe gehen, sagt er. Was meint ihr?Öffentlich-rechtliche Grüße ans ZDF 🥰 #Böhmermann pic.twitter.com/z5SQjDlgCi
— Julia Ruhs (@juliaruhs) April 12, 2025
Ruhs reagierte auf die Vorwürfe Böhmermanns. Auf ihrem X-Konto veröffentlichte sie am Samstag einen Ausschnitt aus der ZDF-Sendung und schrieb dazu: „Öffentlich-rechtliche Grüße ans ZDF.“
ARD-Moderatorin wehrt sich
Auch der Verein „Neue Deutsche Medienmacher*Innen“ hatte das neue ARD-Format kritisiert und schwere Vorwürfe erhoben. Die Sendung „verfestigt rassistische Narrative und schürt Angst“. Ohne Kontext, Fakten und Differenzierung schüre Ruhs „migrationsfeindliche“ Stimmungen, heißt es auf dem Instagram Kanal der linken Organisation. Des Weiteren riefen die Verantwortlichen ihre Sympathisanten dazu auf, die „klar“-Sendung betreffende Beschwerde-Mails an die ARD-Redaktion zu schicken.
Es ist unglaublich, die „Neuen deutschen Medienmacher*innen“, diese durch Steuergeld finanzierte NGO, ruft dazu auf, fleißig Mails an BR + NDR zu schreiben, damit wir Druck bekommen. Weil unser neues Format ja so migrationsfeindlich sei. Sorry, aber das hat schon ein Geschmäckle. pic.twitter.com/tnzcqJajL2
— Julia Ruhs (@juliaruhs) April 11, 2025
Ruhs ging daraufhin in die Gegenoffensive. Daß ein mit Steuergeldern finanzierter Verein versuche, Druck aufzubauen, habe „ein Geschmäckle“, schrieb die Moderatorin auf X. Tatsächlich erhalten die „Neuen Deutschen Medienmacher*Innen“ alleine durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des von Lisa Paus (Grüne) geführten Bundesfamilienministeriums mehr als 420.000 Euro für das Jahr 2025, um gegen „Haß im Netz und Desinformation“ vorzugehen. Ein Vorstandsmitglied des Vereins, Elena Kountidou, sitzt im Rundfunkrat des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders rbb.
Nietzard relativiert Migrantengewalt
In der ersten Folge von „klar“ war unter anderem der Vater eines der beiden Todesopfer des Messerattentats von Brokstedt, Michael Kyrath, zu Wort gekommen und hatte sich für eine restriktive Migrationspolitik ausgesprochen. Seine Tochter war im Januar 2023 zusammen mit ihrem Freund von einem vorbestraften Palästinenser in einem Regionalzug erstochen worden.
Auch die Bundesvorsitzende der Grünen Jugend, Jette Nietzard, war Gast in der Sendung gewesen und hatte gesagt: „Kinder werden nicht mehr von afghanischen Attentätern ermordet als von deutschen Vätern.“ (st)