BERLIN. Der Komiker Sebastian Hotz, besser bekannt als „El Hotzo“, ist am Mittwoch in einem Strafprozeß von einem Berliner Amtsgericht freigesprochen worden. Er war angezeigt worden wegen des Verdachts, Straftaten zu billigen und den öffentlichen Frieden zu stören. Der 29jährige hatte nach dem gescheiterten Mordattentat auf US-Präsident Donald Trump dieses auf X mit einem Bus verglichen und dazu geschrieben: „knapp verpaßt“.
Richterin Andrea Wilms sagte dazu, es handele sich dabei um eine „straflose Satire“. Man könne sich über Geschmack streiten, aber die Äußerung von Hotz bewege sich in den Grenzen der Kunstfreiheit. Hotz selbst sagte, er sei „ein bißchen unseriöser“ als die meisten seiner Satiriker-Kollegen.
Staatsanwaltschaft argumentierte mit Follower-Zahl des Satirikers
Die Staatsanwaltschaft hatte eine „milde Geldstrafe“ in Höhe von 6.000 Euro für den Satiriker gefordert. Sie sah in seinen Beiträgen die Möglichkeit gegeben, das gesellschaftliche Klima zu stören – vor allem wegen der „Breitenwirkung“ seiner Beiträge: „El Hotzo“ hat alleine auf X etwa 740.000 Follower.
Unmittelbar nach seinem Beitrag im vergangenen Jahr war es deshalb zu Empörung gekommen. So schrieb etwa der damalige Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) auf X, er gehe davon aus, daß sich die Staatsanwaltschaft mit seinen Aussagen beschäftigen werde.
Auch sein damaliger Arbeitgeber, der RBB, ging daraufhin auf Distanz zu Hotz. Er durfte die Sendung „Theoretisch cool“ nicht mehr moderieren. Programmdirektorin Katrin Günther sagte zu dem Thema, seine Aussagen seien „mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar“. (st)