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Pressefreiheit: ARD setzt kritische Doku „Klar“ von Julia Ruhs ab

Pressefreiheit: ARD setzt kritische Doku „Klar“ von Julia Ruhs ab

Pressefreiheit: ARD setzt kritische Doku „Klar“ von Julia Ruhs ab

ARD-Moderatorin Julia Ruhs hat wegen ihrer Sendung „Klar“ mit Mobbing in der ARD zu kämpfen.
ARD-Moderatorin Julia Ruhs hat wegen ihrer Sendung „Klar“ mit Mobbing in der ARD zu kämpfen.
ARD-Moderatorin Julia Ruhs hat wegen ihrer Sendung „Klar“ mit Mobbing in der ARD zu kämpfen. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Thomas Bartilla
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ARD setzt kritische Doku „Klar“ von Julia Ruhs ab

Die zweite Folge von „Klar“ hätte am Mittwochabend ausgestrahlt werden sollen. Doch nach Protest von ARD-Kollegen ist die von Julia Ruhs moderierte Doku auch nicht in der Mediathek auffindbar. Das steckt dahinter. So geht es jetzt weiter.
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HAMBURG. Statt der angekündigten zweiten Folge der NDR-Dokumentation „Klar“ hat die ARD am Mittwochabend eine Wiederholung der Sendung „Best-of extra 3 Verkehr“ von Juni 2024 ausgestrahlt. Ohne die Zuschauer zu informieren, wurde das Format mit Julia Ruhs abgesetzt.

Auch in der ARD-Mediathek ist die angekündigte Sendung nicht zu finden. Nur wenn man aktiv nach „Klar“ sucht, findet sich die Information, daß die nächste Folge am 11. Juni gesendet wird. Auch hier fehlt eine Erklärung, warum die Ausstrahlung verschoben wurde. Unklar ist auch, ob die Doku wenigstens dann ausgestrahlt wird.

Nach der ersten Sendung „Migration – was falsch läuft“, die die negativen Folgen der Masseneinwanderung thematisierte und unter anderem den Vater eines von einem Migranten ermordeten Mädchens zu Wort kommen ließ, hatte es scharfen Protest innerhalb des ÖRR gegeben. ZDF-Agitator Jan Böhmermann nannte die Sendung „rechtspopulistischen Quatsch“. In einem Brief an die Senderspitze forderten Journalisten die komplette Zensur in der Mediathek und die Entlassung von Julia Ruhs.

ARD: Aufwand für Presseanfragen zu hoch

Die Absetzung der zweiten Folge begründete der NDR nun mit einer obskuren Erklärung. Auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung hieß es: „Der Aufwand beispielsweise für die Presseanfragen“ nach Ausstrahlung der Pilotfolge habe „mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant“. Angeblich habe die Redaktion daher selbst um eine Verschiebung der zweiten Folge auf den 11. Juni gebeten.

Die Macher des Formats wollten weiterhin den Fokus auf Themen legen, die kontrovers diskutiert werden. „Das Konzept wird in der Pilotphase beibehalten. Eine Evaluation erfolgt wie üblich nach Abschluß der Pilotphase“, hieß es es vom öffentlich-rechtlichen Sender.

Aufgrund des hausinternen Protests und dem Druck zahlreicher NGOs bleiben aber Zweifel, ob Ruhs wirklich weiter arbeiten darf. Kollegen verlangten die sofortige Einstellung der Arbeit an weiteren Folgen. Denn: „Die Sendung trägt zu einem Generalverdacht gegenüber migrantisch gelesenen Menschen bei.“ Und das sei ein „fatales Signal“. (fh)

ARD-Moderatorin Julia Ruhs hat wegen ihrer Sendung „Klar“ mit Mobbing in der ARD zu kämpfen. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Thomas Bartilla
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