Talkshow-Kritik: Vom Saulus zum Taurus – „Wofür braucht es die SPD noch, Herr Klingbeil?“
Talkshow-Kritik: Vom Saulus zum Taurus – „Wofür braucht es die SPD noch, Herr Klingbeil?“
Talkshow-Kritik: Vom Saulus zum Taurus – „Wofür braucht es die SPD noch, Herr Klingbeil?“
Die stellvertretende Chefredakteurin von „Table.Briefing“, Helene Bubrowski, Moderatorin Caren Miosga, der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick und SPD-Chef Lars Klingbeil (v.l.n.r.): Kritik an der Rußlandpolitik der Sozialdemokraten Quelle: ARD Screenshot: JF
Talkshow-Kritik
Vom Saulus zum Taurus – „Wofür braucht es die SPD noch, Herr Klingbeil?“
Auf der Couch bei Caren Miosga: SPD-Chef Klingbeil soll Auskunft geben über die beiden großen Traumata seiner Partei – die Rußlandpolitik und die soziale Frage nach Hartz IV. Aber der Sozialdemokrat will die desaströse Haushaltslage offenbar ebenso „einfrieren“ wie sein Fraktionschef den Ukraine-Konflikt.
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Sehr geehrter Herr Clauß,
was braucht das Land, unser Land, denn Ihrer Meinung dann? Den entfesselten Hurrapatriotismus von 1914? Eine neue alte Moral wie „Jeder Schuss ein Russ?“ In welche Politikrichtung wollen Sie die Leser denn hier neudeutsch „nudgen“?
Gute Besserung!
Justinus Pieper
Sehr geehrter Herr Dr. Pieper,
wenn Sie mich schon so direkt fragen:
Ich denke, das Land braucht
– Zahlenehrlichkeit, was die Wehr- und Sozialstaatsfähigkeit (in dieser Reihenfolge) angeht,
– Widerstandwillen – wenn es sein muss auch begleitet von Waffenhilfe – gegen jeden, der in Europa Grenzen gewaltsam verschieben will und en gros internationale Verträge bricht.
Alles Weitere ergibt sich daraus, denke ich.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Clauß
In der jüngsten Insa-Umfrage legten SPD und AfD zusammen um 2 Prozent zu, während alle Kriegsparteien Einbußen erlitten.
Der Anstieg der Zustimmung zur SPD hängt offensichtlich mit Scholzens Weigerung zusammen, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.
Das mag reines Kalkül von Scholz sein, da er wohl weiß, dass die Friedenspolitik seine einzige sehr geringe Chance sein wird, wiedergewählt zu werden.
Die Deutschen wollen die Ukraine nicht weiter unterstützen, und sie wollen Frieden und Freundschaft mit Russland.
Nehmen Sie das gefälligst zur Kenntnis, Herr Clauß.
Und gestatten Sie mir die deutliche Aussage: Ihr Russlandhass widert mich an, wie mich Ihre Nato-Hörigkeit anwidert.
Die JF ist eine freie Zeitung, aber sie hat auch freie Leser. Und ich wage zu behaupten: Der Kriegskurs, die Weigerung, zu erkennen, dass die Nato die größte Bedrohung für Deutschland ist, diese Leitlinie des Blattes, die offensichlicht Dieter Stein vorgibt und der Sie, Herr Clauß, in fast schon lächerlicher Weise folgen, wird von einer Mehrheit der Abonnenten – Ausnahmen von notorischen Russlandhassern und Amerikaanbetern gibt es natürlich – nicht geteilt.
Wenn die JF eine öffentliche Arschküsser-Show, vom ÖRR in orwellscher Manier als „Polittalk“ bezeichnet, rezitiert, dann macht dies die Show nicht weniger unappetitlich. Eine Winslerin in hübscher Verpackung kann keine Inhalte ersetzen.
Der Mensch isst Brot und nicht die Verpackung. Das ist bei geistiger Nahrung nicht anders.
Die Wiederholung der Inhaltsleere erzeugt auch keinen Inhalt.
Konzentriert euch doch auf das was ihr könnt. Recherchen, Berichte, Historie – so wie vor 40 Jahren. Nie mit einer Sache gemein machen und verzichtet auf die Arschküsser. Die will ich hier nicht sehen. Die gewinnen nicht an Inhalt weil ihr sie rezitiert, aber ihr verliert weil ihr Leere publiziert.
Der lustige Vormarsch der NATO nach Osten endete bisher vor dem angekündigten Einmarsch in die Ukraine. Ganz aufgegeben hat sie es noch nicht, man höre Macron. Der Zugewinn im hohen Norden ist auch nicht schlecht: Rückt dem Bären auf den Pelz!
Wer diese Vorgeschichte ausblendet, ist nicht ehrlich.
Früher stand ich voll bei der NATO, jetzt nicht mehr. Blicke ich heute zurück, so gab es mindestens 3 hoch kritische Ereignisse, die dem homo sapiens zumindest in der BRD hätten ein Ende setzen können. Im Herbst 1983 sollen atomar bestückte Flugzeuge in der DDR in Startbereitschaft zu einem Atomschlag gegen die BRD gestanden haben.
Vor dem Krieg gegen die Sowjetunion erwog Hitler die Einverleibung der Eidgenossenschaft. Es dürfte deren klar signalisiertem Widerstand geschuldet sein, dass er davon absah. Wäre die Schweiz aber von einer atomaren Verwüstung bedroht gewesen, hätte sie besser die weiße Fahne gehisst.
Ein bisschen Krieg spielen können sich die Deutschen nicht erlauben. Zwischen Donau und nördlichen Meeren wird es sonst ein weites Leichenfeld geben. Schuldig macht sich, wer sich hier nicht glasklar für den Frieden positioniert.
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Die stellvertretende Chefredakteurin von „Table.Briefing“, Helene Bubrowski, Moderatorin Caren Miosga, der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick und SPD-Chef Lars Klingbeil (v.l.n.r.): Kritik an der Rußlandpolitik der Sozialdemokraten Quelle: ARD Screenshot: JF