BERLIN. Nach der geschaßten RBB-Chefin Patricia Schlesinger hat auch WDR-Intendant Tom Buhrow (Jahresgehalt: 413.000 Euro) zugegeben, sich auf Kosten der Gebührenzahler per Luxus-Dienstwagen mit Massagesitzen chauffieren zu lassen. Doch haben der neue ARD-Vorsitzende und andere Funktionäre der öffentlich-rechtlichen Anstalten dafür auch den „Regierungsrabatt“ erhalten?
70 Prozent dieser Ermäßigung hat Schlesinger bekommen, obwohl sie nicht zur Regierung gehört, sondern ihr Sender diese eigentlich mit kritischer Berichterstattung kontrollieren soll. Die Umstände der Anschaffung des Audi A8 fielen allerdings unter eine Geheimhaltungsklausel. Laut Business Insider verpflichtete sich der RBB, „Stillschweigen gegenüber Dritten bezüglich der ihm eingeräumten Preise/Lieferbedingungen zu bewahren“. Erst im Zusammenhang mit den zahlreichen Vorwürfen gegen die Intendantin wurden die Konditionen öffentlich.
Dienstwagen wie ein Staatsgeheimnis
Gegenüber der Welt verwiesen nun die meisten Anstalten auf die Geheimhaltungsklausel und verweigerten eine Auskunft darüber, unter welchen Konditionen sie die Dienstwagen für ihre Führungsriege erhalten haben. Die vertraglichen Bedingungen und Kosten für die Autos der Intendanten, Direktoren und Abteilungsleiter werden bei fast allen öffentlich-rechtlichen Sendern wie ein Staatsgeheimnis gehütet.
Lediglich der SWR und Radio Bremen bestreiten explizit, ihre Dienstfahrzeuge mit „Regierungsrabatt“ angeschafft zu haben. Der Rest hüllt sich in Schweigen. (fh)