MAINZ. ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich gegen Vorschläge ausgesprochen, die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF zusammen zu legen. „Ich bin ein klarer Befürworter eines Qualitätswettbewerbs der Hauptprogramme von ZDF und ARD“, sagte er den Zeitungen der VRM-Gruppe am Mittwoch. Meinungsvielfalt müsse gewahrt und dürfe nicht ohne Not beschränkt werden.
Zugleich betonte Bellut die unterschiedlichen Funktionen, die die beiden Sender ausübten. So habe das ZDF einen nationalen Auftrag, wohingegen die ARD eine Arbeitsgemeinschaft aus wichtigen regionalen Sendern sei. Eine Zusammenlegung ergebe „keinen markt- oder betriebswirtschaftlichen Sinn“.
Zuletzt hatte die Mittelstandsunion von CDU und CSU eine Fusion der beiden Sender angeregt. Zugleich sollen nach dem Willen der Organisation das Unterhaltungs- und Sportprogramm reduziert und der Rundfunkbeitrag gesenkt werden.
Streit um Rundfunkbeitrag dauert an
Im vergangenen Jahr hatte das Bundesverfassungsgericht den Eilantrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegen die Blockade der geplanten Anhebung von 17,50 auf 18,36 Euro monatlich zurückgewiesen. Widerstand gegen die Erhöhung leistete die CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt.
Für die Erhöhung des Beitrags warb Belluts Intendanten-Kollege bei der ARD, Tom Buhrow, der zu den Spitzenverdienern unter den ARD-Intendanten gehört. Die Öffentlich-Rechtlichen erfüllen seiner Ansicht nach die Bedürfnisse der Zuschauer. „Die Leute mögen uns doch. Ich glaube, die Menschen wollen uns, wollen mediale Vermittlung.“ (ag)