LONDON. Der britische Schauspieler und Comedian John Cleese wird sich in der neuen TV-Serie „Cancel Me“ dem Thema der „cancel culture“ widmen, berichtet der Guardian.
Im Gewand einer Dokumentation sollen für den Sender Channel 4 Gesprächspartner eingeladen werden, die Opfer der sogenannten „cancel culture“ geworden sind – Menschen also, die wegen Verstößen gegen politisch korrekte Sprech- und Denkweisen sozialen Druck erlebt oder ihren Job verloren haben. Ebenso werde die andere Seite zu Wort kommen – die junge, oft als „woke“ bezeichnete Generation, die vermeintlich diskriminierenden Sprachgebrauch anklagt.
Selbst Erfahrungen mit Löschkampagne
„Ich freue mich darauf, vor der Kamera alle Aspekte der sogenannten ‘politischen Korrektheit’ kennenzulernen. Es gibt so vieles, was ich wirklich nicht verstehe, zum Beispiel: Wie die tadellose Idee von ‘Laßt uns alle nett zu den Menschen sein’ teilweise ad absurdum geführt wurde“, sagte der 81jährige laut Guardian über das Projekt.
Cleese hatte sich bereits zuvor über Sprechverbote mokiert und selbst Erfahrungen mit eine Löschkampagne gegen die Serie „Faulty Towers“ gesammelt, in der er einen Hotelbesitzer spielte. Eine Episode war 2020 von der BBC vorübergehend entfernt und erst später erneut hochgestellt worden. In einer Episode namens „The Germans“ machte ein alternder Major diskriminierende Äußerungen über das Cricket-Team der Westindischen Inseln.
„Wenn Sie jemandem, über den Sie sich lustig machen wollen, unsinnige Worte in den Mund legen, vertreten Sie ja nicht seine Ansichten, sondern Sie machen sich über ihn lustig“, hatte Cleese dazu erklärt. „Wenn die Leute das nicht sehen können – wenn sie zu dumm sind, das zu sehen – was soll man da noch sagen?“ (jz)