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„Schleich“: Bayerischer Rundfunk und Kabarettist verteidigen „Blackfacing“-Auftritt

„Schleich“: Bayerischer Rundfunk und Kabarettist verteidigen „Blackfacing“-Auftritt

„Schleich“: Bayerischer Rundfunk und Kabarettist verteidigen „Blackfacing“-Auftritt

Die Satiresendung „Schleich“ im Bayerischen Rundfunk: Gesicht schwarz angemalt
Die Satiresendung „Schleich“ im Bayerischen Rundfunk: Gesicht schwarz angemalt
Die Satiresendung „Schleich“ im Bayerischen Rundfunk: Gesicht schwarz angemalt Foto: Screenshot Bayerischer Rundfunk
„Schleich“
 

Bayerischer Rundfunk und Kabarettist verteidigen „Blackfacing“-Auftritt

Der Bayerische Rundfunk und der Kabarettist Helmut Schleich haben eine angeblich rassistische Sendung verteidigt. „In einem Satireformat muß dem Künstler auch ein bestimmter Freiraum für satirische Überhöhungen zugebilligt werden. Die künstlerische Freiheit ist ein hohes Gut, lotet aber manchmal auch Grenzen aus.“
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MÜNCHEN. Der Bayerische Rundfunk (BR) und der Kabarettist Helmut Schleich haben eine angeblich rassistische Sendung verteidigt. Die Diskussionen zum Thema „Blackfacing“ seien der Redaktion bewußt gewesen und im Vorfeld intensiv mit Schleich diskutiert worden, zitierte der Merkur eine Sprecherin des Senders. „In einem Satireformat muß dem Künstler aber auch ein bestimmter Freiraum für satirische Überhöhungen zugebilligt werden. Die künstlerische Freiheit ist ein hohes Gut, lotet aber manchmal auch Grenzen aus.“

Schleich betonte demnach: „Gerade durch einen erfundenen Sohn Maxwell Strauß zeige ich den Import neokolonialer Strukturen aus dem globalen Norden nach Afrika auf.“ In der Sendung spielte Schleich den fiktiven dunkelhäutigen Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und machte sich über die aktuelle Politik lustig.

Dabei war der Kabarettist schwarz geschminkt, was vor allem in sozialen Medien für Kritik und dem Vorwurf sorgte, Schleich habe „Blackfacing“ betrieben. Dies bedeutet, daß sich ein weißer Mensch schwarz schminkt, um dadurch eine Person mit dunkler Hautfarbe nachzuahmen. Weil damit in der Vergangenheit auch abwertende Stereotype verbunden waren, gilt dies heute für manche als rassistisch.

„Ich bin etwas fassungslos“

So kritisierte der dunkelhäutige Journalist Malcolm Ohanwe auf Twitter: „Das ist BR Fernsehen 2021. Ich bin etwas fassungslos.“ Bevor im BR ein „schwarzer Mann eine Sendung moderiert, malt sich die Redaktion lieber schwarz an und verarscht afrikanische Staaten“, fügte er hinzu. „Muß man das verstehen?“

Der SPD-Kommunalpolitiker Liban Farah zeigte sich entnervt: „Es wäre schön, wenn ich einmal einen öffentlich-rechtlichen Sender wie den BR einschalten könnte, ohne Angst zu haben, daß meine Vorfahren und ich rassistisch beleidigt werden. Afrika ist nicht nur Korruption, Diktatur, Bananenrepublik und Blackfacing!“ Auch die „Let’s Dance“-Jurorin Motsi Mabuse bezeichnete den Auftritt als „unsensibel, beleidigend und vor allem rassistisch“. Die Leute sollten es besser wissen.

Schleich hatte sich bereits in der Vergangenheit zu Kabarettisten geäußert, die bestimmte Stereotype parodieren. „Dazu gibt es den wunderbaren Satz eines Schweizer Kollegen, der gesagt hat: ‘Über einen rassistischen Witz darf man nicht lachen – aber man muß.’ Und von Sigmund Freud stammt das Wort: ‘Witze dienen dazu, das zu sagen, was man nicht sagen darf.’ Was soll das, daß sich da jetzt manche versuchen reinzuwaschen? Da kann es ja nur darum gehen, einer von den Guten sein zu wollen.“ (ls)

Die Satiresendung „Schleich“ im Bayerischen Rundfunk: Gesicht schwarz angemalt Foto: Screenshot Bayerischer Rundfunk
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