BERLIN. Die Kommission für den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Sender (KEF) geht davon aus, daß die Rundfunkgebühren um mehr als einen Euro pro Monat steigen könnten. Genaue zahlen könne es jedoch erst geben, „wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt“, sagte KEF-Chef Heinz Fischer-Heidlberger dem MDR.
Die Beitragsstabilität sei in der nächsten Gebührenperiode wegen steigender Kosten nicht möglich. Deshalb werde es möglicherweise eine Beitragserhöhung in einer „ungewohnten Größenordnung“ geben, warnte Fischer-Heidlberger. Zudem bedeuteten die fehlenden Einnahmen auch Peronaleinsparungen.
ARD fehlen 140 Millionen Euro
Überdies kommt laut ARD hinzu, daß die Werbeeinnahmen beim WDR deutlich sinken. Dies geht auf eine Gesetzesnovellierung zurück, nach der Werbezeiten im Radio spürbar verringert werden sollen. Für die ARD fielen dadurch rund 81 Millionen Euro aus. Bis 2020 fehlen der ARD nach eigenen Angaben insgesamt etwa 139 Millionen Euro.
Demnach sollen in den kommenden drei Jahren 370 Stellen bei der ARD wegfallen. Fischer-Heidlberger würdigte zwar die bisherigen Sparbemühungen der öffentlich-rechtlichen Sender, wies aber auch auf zusätzliche Aufwendungen durch neue Techniken und Mediatheken hin, die „finanziert“ werden müßten.
Derzeit liegen die Rundfunkgebühren bei monatlich 17,50 Euro pro Haushalt. Die öffentlich-rechtlichen Sender melden ihren Finanzbedarf bei der KEF an, die ihn anschließend prüft. Die Beitragshöhe legen am Ende die Bundesländer fest. (ls)